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 Betreff des Beitrags: Proditio - Wenn das Blut gefriert
BeitragVerfasst: Di 29. Jun 2010, 22:22 
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Registriert: Mo 24. Mai 2010, 13:10
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Diese Story habe ich mal in Okamis alten Forum für einen Wettbewerb geschrieben. ^^

Proditio
Wenn das Blut gefriert…

Einst tobte ein schrecklicher Krieg, bei dessen Ende die Erde zersplitterte. Der Grund für diesen Krieg wusste niemand mehr, oder vielleicht wollte man ihn gar nicht mehr wissen. Die Menschen mussten sich in Sicherheit bringen und dies taten sie auch. Sie suchten Zuflucht auf drei Planeten. In einer fernen Galaxie, genannt Nox, fanden sie drei Planeten, die ihren Vorstellungen entsprachen. Das Klima war angenehm, und die Pflanzen gedeihen.

Das Volk der Venussen verehrte die Göttin und ihre Natur und das Leben selbst. Ihre Kultur blieb hinter den beiden anderen zurück. Sie lebten auf dem Planeten Venus, dessen Natur bis heute sehr gut erhalten blieb. Sehr viele natürliche Ressourcen bietet Venus ebenfalls, da die Venussen der Technik grösstenteils entsagten. Das Volk der Marsianer war hoch entwickelt und setzte auf Technik, die Umwelt war ihnen egal. So war der Mars zwar das Zentrum dieser Galaxie und gewiss auch am reichsten, aber ihr Planet glich einer Müllhalte. Das dritte und bescheidenste Volk nannte man Jupisten. Jenes Volk war noch immer ihrem Schöpfer, Gott, treu und betete täglich um seine Gnade und Segnung.

Die Völker entwickelten sich mit der Zeit auseinander und vergassen die Schrecken der Vergangenheit. Ihr Gefühl des Zusammengehörens schwand, genau wie ihre Ehre. Und nun, im Jahre 3067 nach der Zählung des Jupiters (jeder Planet hat ja andere Jahre und so ist es nicht mehr möglich den genauen Zeitpunkt zu bestimmen), entfachte ein schrecklicher Krieg. Einmal mehr wurde ganz Nox in Blut getüncht.
Die Marsianer entwickelten finstere Waffen und richteten sie gen Venus, einem friedlichen Planeten. Ihre Bewohner setzten sich tapfer zur Wehr, doch fiel die Hauptstadt in einer erbitterten Schlacht. Eine Rebellenarmee, gegründet von Malin, einem königlichen Ritter von Venus, verschanzte sich auf dem Mond von Venus und plant nun vernichtende Schläge gegenüber Mars. Doch auch die Marsianer sassen nicht tatenlos herum und ihre Forscher entwickelten „Apokalypse“, jene Waffe, welche das Volk der Venus zerstören sollte.

Arilna war die wunderschöne Prinzessin von Venus und sollte in Sicherheit, zum Jupiter, gebracht werden. Dies sollte Lers, ein Luftpirat der Neuzeit übernehmen. Die Prinzessin hatte sich geweigert, ihr Volk im Stich zu lassen, da ihre Eltern und ihr grösserer Bruder den Sturm auf die Hauptstadt nicht überlebt hatten. Dieser Plan, sowie die Route, welche Lers folgen sollte, hatte er von Malin angeordnet bekommen. Malin war in letzter Zeit aus der Masse herausgeragt und hatte sich vom Ritter zum Anführer der Rebellen gesteigert. Zwar stammte er selber nicht aus Venus, aber er war dem Planeten treu ergeben, genau wie der letzten Überlebende des Königshauses, Prinzessin Arilna.
„Nein, ich befehle es!“, rief die Prinzessin aufgebracht, als Lers sie ins Raumschiff trug. Sie weigerte sich noch immer und hatte nicht in das Schiff einsteigen wollen. Also musste er sie ja zwingen. „Tut mir ja leid, Kleine. Aber Malin hat es nun mal so befohlen und er ist mein Chef“, lachte Lers amüsiert. Es machte ihm, einem leicht muskulösen Mann, sichtlich Spass die Prinzessin in sein Schiff zu tragen. Malin hatte ihm vorhin erklärt wie wichtig es wäre, dass Arilna überlebe. Auch wenn Lers es nicht zugab, war Malin der Hoffnungsträger von der Venus. Die Prinzessin trug ein blaues Kleid, denn blau war die Farbe der Göttin, und ihre Frisur war raffiniert hochgestochen. Lers allerdings war wie ein Pirat gekleidet und seine langen Haare sahen sehr ungepflegt aus, was man von seiner Laserpistole an seiner Hüfte nicht behaupten konnte. Sein Schiff war das schnellste, darum hatte man ihn ausgewählt. Es hatte die Form eines Adlers und roch nicht gerade so angenehm. Auf der Brücke hatte es zwei Sitze und es hatte auch zwei kleine Zimmer. Nach kurzer Zeit schon war das Schiff losgedüst und liess den Mond hinter sich. Malin würde nun die Rebellen in seinen Schlachtplan einführen, auch wenn man munkelte, es gäbe einen Maulwurf unter ihnen. Lers rechnete mit einem Angriff auf den Mars.
Das Schiff von Lers hatte schon über die Hälfte des Weges zurück gelegt, als Seine Hoheit plötzlich Hunger bekam und da der Pirat leider mehr Banknoten als Delikatessen hatte, warf er ihr einen Sack Erdnüsse zu. Sie verzerrte mürrisch das Gesicht, da sie so etwas nicht gewöhnt war! Unerhört! Aber gleich würde etwas passieren, was wirklich unerhört war.
Die Alarmsensoren schlugen aus und Lers, der sich gerade eine Flasche Cola genehmigt hatte, verschüttete alles. „Was zum…?“, rief er verwirrt. Das rote Licht war eindeutig: Sie wurden angegriffen! Wer konnte es wagen? „W-Was ist denn los? Ich verlange sofortiger Bericht!“, befahl die Adelige und musste sich festhalten, damit sie nicht aus ihrem Sessel flog. Als sie allerdings das Wappen von Mars sah, ein Speer und ein Schwert, wusste sie, was los war. Die Marsianer wussten von ihr! Ein zweites, gigantisches Schiff erschien und öffnete seine Ladeluke. Jetzt begriffen beide, was ihre Feinde wollten. Sie sollten einfach verschluckt werden…
„So machen Sie doch etwas!“, schrie die Prinzessin und drückte anschliessend selber auf den Knöpfen herum, da sie wohl Lers nicht zutraute den Lichtgeschwindigkeitsknopf zu finden. Und dieser hatte ihn fast erreicht gehabt, als Arilna das Raumschiff ausgeschaltet hatte. „Was hast du getan!?“, schrie er sie entsetzt an. Die Prinzessin wurde rot und erwiderte aus Scham nichts. Der Pirat versuchte nun die Maschinen wieder zum Laufen zu bringen, doch es wollte ihm nicht glücken. Und ausserdem hatten ihre Feinde sie bereits umschlungen… Sie waren im Herzen ihrer Feinde und sie waren auch ihre Gefangene. Würden sie lebend aus dieser Lage kommen?
Jemand musste sie verraten haben! „Hier Kleine“, meinte der Pirat kühl und warf ihr eine Pistole zu. Die Kronerbin musterte das „Ding“ verächtlich, schnallte es aber um die Hüfte. „Wir müssen uns wohl durchkämpfen. Sobald wir die Luke wieder geöffnet haben, können wir entkommen“, überlegte sich Lers fieberhaft. Es schien der Prinzessin, als wolle er tatsächlich das Kontrollzentrum angreifen! Andererseits blieb den beiden ja nichts übrig, da Arilna sonst des Todes wäre. Hatte sie überhaupt noch eine Zukunft?
„Komm jetzt!“, rief Lers und zog seine Waffe. Zum Glück hatte er viele Raubzüge auf dem Mars hinter sich und besass auch höchst moderne Waffen. Arilna folgte ihm zum Portal und zog auch ihre Waffe, wenn auch unsicher. Es öffnete sich. Zwei Soldaten, gross gewachsen und durchtrainiert, standen in roten Anzügen vor ihnen und grinsten sie mit erhobener Waffe fies an. Lers knallte sie allerdings kurzer Hand ab und warf einige nervöse Blicke aus der Tür. Sie waren in einer Art Laderaum im Mutterschiff der galaktischen Flotte des Mars. Im Herzen des Bösen, ging es Arilna durch den Kopf. Die zwei rannten die schmale Treppe hinunter und suchten hinter einigen Kisten Deckung. Die Prinzessin war sehr erschöpft und Lers spähte umher. Er sah einige Fenster aus dem Innern des Schiffes, ihr Raumschiff und einige Kisten aus Metal. Es waren allerdings keine anderen Soldaten auszumachen. Offenbar hatte man nicht mit Widerstand gerechnet. Wie töricht… Ein Pirat hatte einen sehr starken Überlebensinstinkt und eine verzweifelte Prinzessin glich eher einer Furie als einer Edeldame. Wobei sich Lers bei diesem Exemplar nicht sicher war.
Die zwei rannten im Schutz der Kisten zu einem Tor, welches elektronisch verriegelt war. Man konnte nur durch ein Passwort oder durch einen Fingerabdruck durch kommen. Auf diese Weise wusste das Fussvolk nicht das wertvolle Passwort und politische Verbündete, die nicht in der Datenbank gespeichert waren und nur einen Besuch abstatteten, mussten nur das Passwort nennen. „Warte mal kurz“, flüsterte der Pirat und zog sein STLM (Schweizer Taschenlasermesser) hervor. Nun voll ausgerüstet lief Lers schnell zurück und der Prinzessin kamen blutige Bilder in den Sinn. Arilna war sich ziemlich sicher, was Lers vorhatte und es wurde es leicht übel. Kurze Zeit später stand er wieder vor ihr mit einer abgeschnittenen Hand und presste sie gegen das Kontrollfeld. Mit einem leisen Piepsen gab die einen langen Korridor frei. Auch hier hatte es keine Soldaten. Die zwei rannten bis Arilna ausser Atem war und sie sowieso vor einer Kreuzung standen. „Welchen Weg?“, keuchte sie erschöpft. Lers, der sich dunkel an einige Fenster im Lagerraum erinnern konnte, nickte nach links. Das Tor öffnete. Abermals war nicht eine Menschenseele da, was die zwei etwas beunruhigte. Wo waren die Soldaten, die als die stärksten der Menschen galten? Sie befanden sich wieder in einem Korridor, dieser war allerdings kürzer. Am Ende angekommen, warf Lers abermals die Hand auf das Kontrollfeld, was das Schloss öffnete. Sie waren im Kontrollzentrum. Aber niemand war da. Es war irgendwie unheimlich… „Niemand da?“, schnaubte Arilna verächtlich. Nun wies Lers sie an, sie solle gefälligst ruhig sein und nichts anfassen. Die Prinzessin wandte sich beleidigt ab und schaute aus einem kleinen runden Fenster in die Weiten des Alls. Ihr Leibwächter drückte auf den Knöpfen herum und schliesslich öffnete sich lautstark die Luke. Das Herz der beiden schlug schneller. Nun konnten sie entkommen! Aber sie mussten sich beeilen, denn dieses Knarren war nicht zum Überhören gewesen. Die zwei rannten los, da die Zeit drängte. Als sie gerade in den Korridor kamen, schürzten sich einige Soldaten auf sie. Es war alles eine geplante Falle gewesen. Sie zerrten die Prinzessin weg und stürzten sich auf Lers.
Dieser wehrte sich allerdings tapfer und schaffte es, alle seine Widersacher zu töten. Leider war er schwer verletzt. Doch er durfte nicht aufgeben! Es war seine Pflicht und auch seine Einnahmequelle, diese Prinzessin zu beschützten. Er schnitt kurz mit seinem STLM eine weitere Hand ab, um sich Zutritt ins Innere des Raumschiffes zu verschaffen und stellte sein STLM anschliessend in den Schwert-Modus.
Er rannte den Korridor entlang und suchte nach Arilna und ihren Entführer. Dabei stemmte er sich gegen eine normale Tür und fand sich plötzlich in einem Labor wieder. Es war hässlich gewesen. Es hatte einige Käfige mit Mäusen (manche davon waren tot) und viele Behälter mit einer lilanen Flüssigkeit, welche mit Schläuchen verbunden waren. Lers wollte gar nicht erst wissen, was in diesem Labor alles entstanden war. Leise schlich er sich durch das Labor und hörte plötzlich Stimmen. Es war unüberhörbar ein Protestschrei von Arilna. Er wollte gerade losstürmen als er erstaunt inne hielt. Er sah eine CD mit der Aufschrift „Apokalypse – AV“. Apokalypse? Hiess so nicht die geheime Waffe von den Marsianern, welche ihre Feinde endgültig vernichten sollte? Ohne zu zögern steckte er die CD ein und öffnete dann die Tür in den Nebenraum, in dem er Arilna hörte. Er trat gegen sie und erblickte Arilna, die festgehalten wurde. Zwei Soldaten hielten sie fest und ein Wissenschaftler in einem weissen Kittel hielt gerade eine Spritze in der Hand. Ohne zu zögern erschoss Lers die drei überraschten Männer, was einen Schrei seitens Arilna entlockte.
„Komm jetzt! Wir können es immer noch schaffen!“, rief Lers und zog die Prinzessin ins Labor. Der Rückweg war kurz, und wenn keine Soldaten im Lagerraum warteten, würde niemand sie noch an ihrer Flucht hintern können.
Sie rannten – Hand in Hand – den Weg entlang und fanden sich vor ihrem Raumschiff wieder. Die Luke in die Freiheit war noch immer offen. Die Bewohner des Mars waren wirklich mit Dummheit gesegnet. Die zwei sassen auf der Brücke von Lers’ Schiff und bemühten sich, das Schiff in Bewegung zu setzten. Noch immer war niemand zu sehen. Ihr Raumschiff hob ab und die Prinzessin bemerkte mit einem prüfenden Blick, dass sich die Luke schloss. Nervös gab Lers Gas – Sie konnten es noch immer schaffen! In allerletzter Sekunde waren sie dem Schlund und der erdrückenden Umarmung des Mars entkommen. Mit Lichtgeschwindigkeit - grosse Schiffe konnten übrigens nicht so schnell fliegen - düste Lers gen Jupiter und erreichte ihn nur wenige Stunden später. Der Planet hatte wahrlich eine düstere Farbe. Es war eine unangenehme Mischung aus schwarz und violett, über diesen Wolken zuckten Blitze und Stürme fegten. Es war kaum vorstellbar, dass das friedlichste Volk des Kosmos hier leben sollte.
Einige Stunden später stand Arilna an der Klippe nahe des Palastes des Pontifex. Ihre Gedanken lagen bei ihrer Heimat. Venus hatte seit Jahrhunderten endlose Wälder und eine intakte Natur, im Gegensatz zum verwüsteten Mars. Sie hatten durch ihre Kriege und ihren Stromverbrauch Unmengen an Rohstoffen verbraucht, was die natürliche Balance zerstört hatte. War es also verwunderlich, dass die neidischen Narren des Mars das Reservoir von Mutter Natur, der Göttin angriffen?
Arilna fühlte sich gar nicht gut. Sie hatte starkes Fieber und fühlte sich schwach.

Lers hatte nicht, wie mit Malin besprochen, die Hauptstadt verlassen und war zur Venus zurück gekehrt. Er hatte im Palast des Primas einen Computer gefunden und seine CD eingelegt. Ihm stockte der Atem.
„Hoheit…“, flüsterte der Pirat als er sie nach einer Stunde in den päpstlichen Gärten traf. „Warum so förmlich? Dies erscheint mir für einen Piraten etwas unangebracht“, giftete sie matt. Er schüttelte nur den Kopf. Auch wenn er es nicht gerne zugab, war Arilna dennoch wunderschön. „Prinzessin, gab man Euch eine Spritze?“, fragte er ungeduldig. Sie überlegte eine weile und nickte dann. Der Forscher, der sie „Todesgöttin“ genannt hatte, hatte sie mit der Spritze gestochen. „Und Ihr lässt Euch nicht untersuchen!? Hoheit, Ihr und ganz Jupiter steckt in Lebensgefahr!“, rief der Pirat entsetzt. Sie lächelte verwundert und legte den Kopf schief: „Warum ist Jupiter in Gefahr? Mein Tod dürfte ja wohl unbedeutend sein…“ Lers konnte es nicht fassen! „Hoheit, Ihr habt AV, den Todesvirus, den die Bewohner des Mars ehrfürchtig „Apokalypse-Virus“ nennen. Die Krankheit hat drei Phasen. In der ersten Phase vermehren sich die bösartigen Zellen und in der zweiten versuchen sie, andere Menschen anzustecken. Und in der letzten… gefriert das Blut. Hoheit, man könnte die Krankheit, welche Ihr habt, auch „Pest“ nennen“, flüsterte Lers traurig. Die Augen den Prinzessin waren feucht. So etwas ähnliches hatte sie bereits geahnt. „Ich könnte mein Leben auch beenden und die Apokalypse würde nie eintreffen“, hauchte sie entschlossen und sah zu den Klippen. Lers schüttelte den Kopf. „Ihr seid die letzte Erbin Eurer Familie und müsst überleben! Und Ihr könnt es auch, da es ein einziges Heilmittel gibt. Es ist allerdings in der Hauptstadt des Mars…“, überlegte der ehrenvolle Pirat und fasste den Entschluss. „Nein!“, widersprach Arilna mit fester Stimme. Der Pirat wirkte sehr überrascht. „Es wäre ein Selbstmordkommando jetzt zum Mars zu fliegen. So etwas lasse ich nicht zu! Niemand soll sterben, wegen... mir“, sagte sie monoton und blickte wieder zu den Klippen. „Nein, Prinzessin. Es ist sehr wichtig das Ihr überlebt“, protestierte der Pirat und nahm sie an der Hand. „Für die Demokraten? Für die Politik, die mir sehr unsicher erscheint? Welchen Sinn haben Rang und Namen in einem Blutbad? Warum kann nicht einfach jemand anderes König von Venus werden? Oder warum machen wir nicht aus Venus eine Republik!?“, schrie Arilna verletzt auf. Es gab Tage, da hasste sie ihre Abstammung. Schon als kleines Mädchen hatte sie sich an einem Ball gewünscht, es gäbe keinen Adel. „Nein, Prinzessin. Ihr seid wichtig für... mich“, flüsterte er und küsste sie auf die Stirn. Arilna war schockiert, was ein Anzeichen für ihre Erziehung war, liess es aber zu. Ja, sie schloss sogar die Augen. „Aber geh kein Wagnis ein, verstanden?“, flüsterte die Prinzessin und Lers nickte.
Mit Lichtgeschwindigkeit raste Lers eine Stunde später gen Mars. Noch hatte er Zeit. Arilna hatte Fieber, was bedeutete, dass ihr Körper noch gegen die Eindringlinge kämpft. Den Kampf würde er allerdings verlieren und die Eindringlinge würden sich rasant vermehren. Diese Phase dauerte am längsten…

Arilna stand an der Klippe. Ihre Gedanken überschlugen sich. Wie hatte sie Lers nur ziehen lassen können? Wie sollte er an das Antiserum kommen, wo es doch sicher streng bewacht wird? Wieso riskierte sie das Wohle des Jupiter? Ihr tat alles so leid. Es war doch offensichtlich, dass es eine Falle gewesen war. Warum hätte es dann sonst so wenig Soldaten auf dem Schiff gehabt? Sie trug den Untergang in sich und tat nicht mehr als hier zu stehen. Wie es wohl Lers erging? Dieser Narr riskierte sein Leben um das ihre zu retten, und dabei war sie ja schon so gut wie tot. Es gab keine Hoffnung mehr.
Obwohl es ständig blitzte und ein heftiger Wind über das Land zog verlor der Himmel nicht einen Tropfen Wasser. Vor ihr war der Ozean, er vermischte sich so wundervoll mit dem Horizont. Jupiter war ein sehr schöner Planet… Sollte man ihn wirklich dieser Gefahr aussetzten? Warum konnte dieser Ozean nicht einfach ihr Grab werden?

Einige Stunden später hatte Lers den Mars erreicht und setzte zur Landung an. Da er im Händlerbereich landete, würde er nicht in die Quere der Soldaten kommen. Laut seiner CD war das Heilmittel im Staatsforschungsinstitut für Impfungen und Krankheiten.
Er stand exakt eine halbe Stunde später vor dem Gebäude des Institutes. Es war ein grosses Komplex aus Glas. Ohne Vorwarnung sausten plötzlich Raumschiffe über den verdreckten Himmel und warfen Bomben ab. Der Angriff der Rebellen! Er zückte seine Waffe und rannte in das Institut. Hier war bereits Panik ausgebrochen, da nicht unweit neben dem Institut eine Bombe ein Spital zerschmettert hatte. Ohne Schwierigkeiten schlich er durch die Menge und verschwand in einem Aufzug. Nun musste er sich nur noch an das richtige Stockwerk erinnern! Laut der CD war es, so glaubte er zumindest, die siebte Etage gewesen. Und so fuhr er hoch in den siebten Stock, seine Pistole fest umschlossen.
Das Portal öffnete sich und niemand war da, was ja angesichts des Bombenhagels nicht weiter verwunderlich war. Allerdings hörte man zwei Stimmen… „Das war nicht ausgemacht gewesen, Malin!“, rief eine finstere und ältere Stimme aufgebracht. Die Stimmen kamen aus dem Innern des Labors. „Ich weiss ja! Aber diese Idioten hätten sonst Verdacht geschöpft! Sie haben ja die Prinzessin infiziert, oder Herr Präsident?“, fragte eine zweite, Lers bekannte Stimme. Konnte es wirklich sein? „Ja, sie ist vergiftet und wird als Todesgöttin Jupiter vernichten. Wenn sie alle tot sind, marschieren wir ein. Venus ist ja unter Kontrolle, oder Malin?“, fragte der Präsident vom Mars. Lers hielt schockiert inne. War es etwa der gleiche Malin, der auch der Anführer der Rebellen war? „Ja, Präsident. Nach diesem lächerlichem Angriff wird die Flotte geschwächt sein und kann ohne Schwierigkeiten ausradiert werden. So wie Sie es gewünscht hatten“, lachte die Stimme des Rebellenführers auf. Lers schlich sich an und sah die Schatten zweier Männer an der Wand. Die Statur könnte passen… „Sie vor dem Krieg in das Königshaus einzuschliessen war wirklich ein genialer Schachzug, General“, lachte die Stimme des Präsidenten auf. Eine grosse Verachtung lag in seiner Stimme. Malin war der General vom Mars!? Er hatte alles geplant gehabt. Er hatte ihn angewiesen, die Prinzessin zum Jupiter zu eskortieren und war direkt in eine Falle getappt. Er und Arilna sollten entkommen und den Apokalypse-Virus zum Jupiter zu bringen. Wäre die Krankheit einmal ausgebrochen, hätte der Papst nichts tun können. Weder Venus noch Jupiter waren so fortschrittlich und an der Forschung tätig und könnten nie das Gegenmittel für diesen komplizierten Virus aufzuhalten. Lers holte seine Waffe aus und zielte auf einen der Schatten. Der Laserschuss würde die Wand durchbrechen. Er schoss und… verfehlte sein Ziel.

„Du dummes Kind!“, rief ein Priester entsetzt, als er Arilna auf einem Felsen sah. Die Flut hatte sich gerade zurück gezogen und nun hatte man einen schönen Blick auf das steinerne Riff. Niemand konnte einen solchen Sprung überleben. Sie warf einen Blick zu dem Priester und ihm gefror das Blut in den Adern. In ihren Augen spiegelten Trauer wieder und es schmerzte ihn. Zwar war sie eine Heidin, eine Irrgläubige, doch war sie immer noch ein Mensch. Reden half nichts, denn in ihren Augen spiegelte sich auch Entschlossenheit. Der junge Priester setzte sich und faltete seine Hände zu einem stummen Gebet… Möge Gott sie schützen.

„Was für eine unangenehme Überraschung!“, rief Malin als er Lers erkannte. Er und sein Präsident hatten hier, im sicheren und unschuldigen Labor ein Geheimtreffen. Malin war ein sehr ansehnlicher Mann mit breiten Schultern und kurzen Haaren. Er trug einen Silberpanzer, was etwas mittelalterlich wirkte. Sein Präsident war ganz anders. Es war ein schwach gebauter Senior, welcher sich auf einen Stab stützte. Hinter seinen kleinen Brille erhaschte man Blicke voller Strenge. „General, wer ist das?“, fragte der Präsident vom Mars ängstlich. Malin grinste und zog seine Waffe. „Das, Herr Präsident, ist ein toter Mann.“
Lers hechtete hinter einen Tisch und kippte ihn. Schüsse, die das metal durchbohrten fielen. Die Waffe des Generales war auf dem neusten Standard. Durchschlagkräftig und sehr präzise. Nach einem Kugelhagel stand Lers auf und schoss auf die zwei. Der Präsident war verschwunden, aber Malin stand triumphierend da und zielte. Er reagierte nicht als Lers auf ihn schoss und das zurecht. Die Laserschüsse prallten alle ab. „Oh… Die Barbaren von Venus wissen es vielleicht noch nicht, aber Silber ist immun gegen Laser“, lachte ihn Malin aus und trat auf ihn zu. Lers musste sich zu Boden werfen um den Schüssen zu entkommen. Dies erwies sich als fataler Fehler. Malin stand über ihm und zielte mit seiner Waffe auf den Kopf von Lers. Seinen Kopf!, dachte der Rebell mit letzter Kraft und zielte. Ein kleiner Schutzschild erschien und die Schüsse prallten ab, danach verschwand das Schild wieder so schnell wie es gekommen war. Nein, durch Laserschüsse konnte man Malin, den General vom Mars nicht verletzten. Hatte das letzte Stündchen von Lers geschlagen?

Ein kühler Wind wehte über den Jupiter. Einige Priester hatten sich um die Bucht versammelt, da die Prinzessin nun nur noch wenige Zentimeter vor dem Abgrund stand. Sie war auf einen Felsen geklettert und unerreichbar für die Priester. Gerade als der Papst eintraf um mit ihr zu reden, schloss sie ihre Augen und sprang…

Malin lachte auf. Er fühlte sich immer wieder wie ein Jäger. Wenn die Venussen sich vor ihm wandten und am Boden krochen stieg in ihm das Gefühl von Zufriedenheit empor. Seine grösste Trophäe waren die Köpfe der königlichen Familie von Venus gewesen. Jeder hatte vor ihm gekrochen und der junge, feige Prinz hatte entsetzlich geweint. Solche schöne Abwechslungen gestalteten seinen Job entscheidend besser! Leider hatte er die Prinzessin verschonen müssen, da sie für den Plan gebraucht wurde. Lers allerdings war überflüssig und er war ein Zeuge. Er musste getötet werden! Mit einem triumphierenden Grinsen legte er seine Waffe an die Stirn von Lers und kostete den Moment aus.
Lers keuchte entsetzt als er das leicht erwärmte Loch der Pistole auf seiner Stirne spürte. Junge, denk nach!, schrie er sich in Gedanken selber an. Und plötzlich erschien es ihm wie eine Offenbarung. Hinter Malin hatte es einige grosse Gefässe mit einer lilanen Flüssigkeit. Es hatte die gleiche Farbe wie jene Flüssigkeit in der Spritze, welche man Arilna gespritzt hatte. Wieso durfte man seine Feinde nicht mit ihren eigenen Waffen schlagen? Er senkte so schnell wie möglich seinen Kopf um aus der Schussbahn zu gelangen und schoss an Malin vorbei. Die Glasgefässe zerschmetterten und eine Sekunde später regnete es Scherben und Viren auf den überraschten General nieder. Dieser schrie auf und sank mit einem „Feigling!“ zu Boden. In der Zwischenzeit hatte Lers aufgerichtet um dem tödlichen Virus zu entkommen. Er sah, dass Malin liegen blieb. Sein Mund war voll vom Virus und gerissene Wunden waren an seinem ganzen Kopf. Sein Minischutzschild funktionierte wohl nur bei Laserangriffen. Sein Blut vermischte sich mit dem Erreger des AV, was eine Farbe gab, welche stark an den Horizont vom Jupiter erinnerte. Nun war es Lers, welcher grinste. Erheblichkeit kommt vor dem Fall. Unsicher sah sich Lers nun um. Wo war das Antivirus? Laut seiner CD war es grün und in einem Safe. Mit bebendem Herzen entdeckte er einen Safe und rannte zu ihm. Seine Freude legte sich wieder als er sah, dass er ein Zahlenkennwort brauchte. Es war dreistellig und er kannte es nicht. Nach kurzem Überlegen wusste er es jedoch. Der Mars war ein Gegner von Venus und auch vom Jupiter. Das Volke des Jupiters sollte vom AV ausgerodet werden. Die Jupisten waren extremgläubig und Katholiken sowie protestantisch. Es waren Christen. Da es auch auf Venus eine Minderheit von Christen gab, wusste Lers, dass der Feind Gottes Satan war. Und Luzifer hatte eine dreistellige Zahl: 666. Zögernd tippte er sie ein und mit einem leisen Piepsen schwang der Tresor auf. Er hatte sein Gegenmittel! Er rannte zum Fahrstuhl und sah, dass er im Parterre war. Der feige Präsident war wohl geflohen. Dies war die perfekte Gelegenheit um mit der Spritze mit dem grünen Elixier zu entkommen! Hastig drückte er den Knopf in das Erdgeschoss und fand sich in einer verlassenen Halle wieder. So schnell er konnte verliess er das Haus und verschwand in eine Seitengasse. Der Bombenhagel hatte aufgehört und hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Die Hauptstadt des Mars lag zu grössten Teilen in Asche und glich einer Ruine. Er war gerade um die Ecke verschwunden als ein Trupp Soldaten in roter Uniform ins Haus stürmte. Wie sagte man auf Venus zu solchen Menschen? Narren? Hier auf dem Mars waren es allerdings nur Idioten.
Glücklicherweise traf er auf keinen Soldat und sein Schiff hatte den Bombenhagel überlebt. Einige Minuten später flog er mit Lichtgeschwindigkeit gen Jupiter. Hoffentlich war es nicht zu spät…
Der Priester schüttelte traurig den Kopf, als Lers sich nach dem Verbleiben der Prinzessin erkundigte. Er führte sie in den Krankenflügel des päpstlichen Palastes und sagte, die Prinzessin sei von den Klippen gestürzt. Allerdings habe sie wie durch ein Wunder überlebt. Sie lag, selbst jetzt noch erhaben und wunderschön, auf den Bett und die Ärzte des Papstes, wie im ganzen Sonnensystem als die besten galten, hielten eine Debatte über das weitere Vorgehen oder wischten das Blut weg. Sie hatte viele Wunden, die grösste davon am Kopf. Lers stiess einen kleinen Arzt zur Seite und spritzte das Antiserum in ihr blaues Blut. Das AV würde jetzt zerstört werden, nun lag es an den Ärzten, ihre Wunden zu heilen.
Einige Tage später begegneten sie sich im Garten des Papstes. Sie musste zugeben, dass Lers, so gepflegt wie er jetzt war, durchaus attraktiv war. Sie gab ihm allerdings nur einen Kuss auf die Stirn und schlug ihn als Dank für die Rettung ihres Lebens zum Ritter von Venus.
Im Hospital von der Hauptstadt des Mars stand der Präsident am Fenster und überlegte. Im Hintergrund war ein Piepsgeräusch zu hören. Es war gleichmässig. Der ältere Mann überlegte fieberhaft wie es nun weiter gehen könnte. Ihr Plan war gescheitert. Die Rebellen von Venus hatten überlebt und Apokalypse wurde vernichtet. Aber, dass wusste er auf sicher, der Mars würde bald eine neue Waffe gegen die zwei Widersacher legen. Noch immer gab es geheime Forschungen. Ein lautes Geräusch störte den Präsidenten. Ein lang gezogenes Piiiieb durchbrach die Stille des Korridors. Einige Ärzte rannten wild umher und riefen sich gegenseitig nervös Befehle zu. Der Anführer des Mars bebte vor Wut, als er sich vom Fenster abwandte und einen Blick in die Intensivstation wagte . Dieser Barbar wird dafür bezahlen!
Der Krieg ist noch nicht beendet, aber die Rebellen entkamen der Falle. Lers hatte seinem Cousin, einem Kommandant der Rebellen, von Malins Verrat berichtet und die Flotte hatte einen anderen Weg nach Venus gewählt. Lers reiste wenige Tage später ab und wurde zum Anführer der Rebellen. Seine Art zu reden und sein Mut übertrumpfte sogar seine Kampffähigkeiten und er würde sie sehr gut und vielleicht sogar zum Sieg führen.
Jupiter distanzierte sich vom Mars und ergriff Partei für Venus. Nun würde es auch zwischen diesen Planeten Kriegshandlungen geben, aber sie waren ja in der Überzahl.
Arilna erholte sich langsam wieder und lebte auf dem Jupiter, in ihrem Asyl. Manche Wunden verheilten nie und die schlimmste war die Ungewissheit, ob dieser närrische Pirat überleben würde.
Der Krieg war nicht zu Ende nein… Gab es denn noch Hoffnung? Nun befanden sich Jupiter und Venus im Streit gegen den Mars, dem Urheber des Krieges. Arilna war schockiert über die Tatsache, dass Mars tatsächlich vorgehabt hatte, die Jupisten mit Apokalypse dahin zu raffen. Sie verhielten sich sehr menschenverachtend. Doch, so hoffte Arilna, wenn Jupiter und Venus eng zusammenarbeiteten, konnten sie dem Mars Einhalt gebären und den Frieden sichern. Und für diese fiktive Vision der Zukunft betete ganz Nox.

Nachwort:
Die Planeten Mars, Jupiter und Venus wurden NICHT nach den Planeten benannt, sondern nach Göttern. Es handelt sich auch nicht um unsere drei Planeten, sondern sie sind in einem fremden Sonnensystem. Es gibt übrigens eine Demokratie (Mars), eine Theokratie (Jupiter) und ein monarchistisches Königreich (Venus). Benannt wurden die Planeten nach dem Gott des Krieges, Mars, der Göttin des Schönheit und der Fruchtbarkeit, Venus, und nach dem römischen Göttervater Jupiter. Arilna wurde nach Aril, Links Schwester von „Zelda - The Wind Waker“, Malin nach Stalin, einem Diktator benannt. Lers ist erfunden. Nox ist die Nacht, das ewige Finstere und sie war bereits da, bevor die Urmutter (Gaia) aus dem Chaos entstanden war. Nox (alias Nyx) ist die Herrin der Nacht und auch eine Herrin des Todes. In meiner Story ist der Begriff Nox mit Weltraum oder All vergleichbar.


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