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 Betreff des Beitrags: Call of P.S.I.C.H.
BeitragVerfasst: Mo 7. Jun 2010, 16:22 
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Geburt einer Galaxie
Geburt einer Galaxie

Registriert: So 6. Jun 2010, 23:25
Beiträge: 44
Heyho, habe auch eine Story geschrieben die man auch ein wenig als Fanfic zu "S.T.A.L.K.E.R" gelten lassen könnte, da die Umgebung und auch ein Paar Elemente daraus entnommen sind.
Die Namen sind von denen, die mich dazu ermutigt haben diese Geschichte in Worte zu kleiden und aufzuschreiben ^^
(sry falls es etwas "blockhaft" aussieht aber beim kopieren vom neuen Word kommts dazu das einige Absätze entfernt werden ... )

Prolog

Es war stickig im Zug, die Sonne prasselte unerbittlich ihre Sommerhitze auf das karge Land, welches an der Fensterscheibe des ICE vorbeihuschte.
Seine Mutter hatte ihm verboten das Fenster zu öffnen, da sie trotz des sehr warmen Wetters leicht erkältet war.
Maddy lehnte sich zurück in den gepolsterten Sitz, der leicht nach Desinfektionsmittel roch. "Müssen wir diese langweilige Fahrt denn wirklich machen Mutter?" fragte er genervt und stöpselte sich die Kopfhörer seines MP3-Players an den Nintendo DS, den er klugerweise mitgenommen hatte. "Ja müssen wir, und keine weiteren Diskusionen Bursche! Es geht immerhin auch um deine Verwandten." Sie betonte das "deine" äußerst missmutig und Maddy kam rasch zu dem Schluss, dass die Entscheidung seiner Mutter feststand, aber er wollte trotzdem nicht so leicht aufgeben: "Ich wollte mich doch dieses Wochenende mit Lif treffen und wir wollten zusammen endlich mal etwas vollkommen alleine unternehmen." Ja er hatte wirklich vorgehabt mit seiner Freundin zusammen in den Urlaub zur fahren, vielleicht zur Ostsee Zelten, oder nach Bayern wandern - doch diese Pläne wurden just zunichte gemacht als seine Mutter 6 Tage nach seinem 18. Geburtstag in sein Zimmer hereinplatzte und verkündete, sie habe bei einem Preisausschreiben eine Reise für 3 - nicht 4 - Personen gewonnen, und da seine beiden Großeltern zufälligerweise aus der beschriebenen Gegend stammten und immer noch dort wohnten wäre es die ideale Gelegenheit ihnen einen Besuch abzustatten.
Maddy drehte die Lautstärke voll auf um ihre Antwort nicht hören zu müssen, doch es kam keine - anscheinend hatte sie beschlossen ihn nun zu ignorieren. "Vielleicht auch besser so!" dachte er vor sich hin während er bei Tales of Phantasia einen Gegner in die ewigen Jagdgründe beförderte.
Sein Vater hingegen nahm das Gespräch zwischen Sohn und Frau kaum noch wahr, er hatte sich zum einen daran gewöhnt dass sich beide öfters einmal kabbelten und zum anderen war er in einen dicken Sci-Fi-Wälzer vertieft den er sich noch rasch vor der Zugfahrt am Bahnhof gekauft hatte.
So ging es die ganze Zeit weiter, bis die Familie in Berlin ankam, wo bereits ein großer, luxuriös anmutender Reisebus auf sie wartete. Die Hälfte der Plätze war bereits besetzt und sie erfuhren, dass sie anscheinend nicht die einzigen waren die das Preisausschreiben gewonnen hätten. Doch sie machten sich nichts daraus und fuhren dann kurz nach ihrer Ankunft auch schon wieder ab in Richtung polnische Grenze und weiter hinaus - sogar die Nacht fuhren sie durch bis sie am 2. Tag ihrer Reise in der Ukraine angelangten.
Von der Reise bekam Maddy nicht viel mit, außer dem hübschen Mädchen welches 3 Reihen weiter vor ihm saß und ebenfalls kaum Notiz von der Busfahrt nahm. Er erkannte denselben desinteressierten Blick bei ihr, den er aufgesetzt hatte um seine Mutter doch noch umzustimmen und ihn nicht mit auf diesen verfluchten Ausflug mitzuschleifen.
Und auch sie suchte oft seinen Blick oder starrte ihn an, wenn sie sich unbeobachtet fühlte.
Am Abend stoppte der Bus und sie wurden in ein kleines Hotel geführt in welchem sie sich für den morgigen Tag erholen sollten. Maddy bekam ein Zimmer ganz für sich alleine, während seine Eltern sich mit einem anderen Pärchen ein großes 5-Mann-Zimmer teilen mussten. Er hatte ein merkwürdiges Kribbeln in seinen Fingerspitzen und direkt unterhalb seiner Schläfen, aber es beunruhigte ihn nicht weiter denn er hatte dies öfters wenn er manchmal total erschöpft aus dem Schulsportunterricht kam und sich zu Hause ins Bett warf. Er legte sich hin, nahm seine Brille ab und starrte an die hellgraue Decke, die in den Ecken schon leicht grünlich anzulaufen schien. "Hoffentlich wird alles schnell gehen damit wir endlich aus dieser verdammten Gegend verschwinden können!" Dachte er und wollte seiner Freundin noch eine Gute-Nacht-SMS zu schicken, aber der empfang war zu schwach als dass er eine stabile Verbindung hätte aufbauen können. Am nächsten Morgen erwachten alle recht zeitig und waren kaum auf den Beinen, als bereits die Reiseleiterin und ihre Helfer die Gäste zurück in den Bus scheuchten nachdem sie ihr Frühstück eilig verzehrt hatten. Dann, am 16.07.2010 um 7:38 Uhr startete die Reisegruppe, munter schwatzend und nichtsahnend mit dem Ziel: TSCHERNOBYL


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Zuletzt geändert von Maddy am Mo 7. Jun 2010, 16:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Verfasst: Mo 7. Jun 2010, 16:22 


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 Betreff des Beitrags: Re: Call of P.S.I.C.H.
BeitragVerfasst: Mo 7. Jun 2010, 16:23 
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Registriert: So 6. Jun 2010, 23:25
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(1) Zyklop

"Delta 4, bestätige Blickkontakt mit Zivilfahrzeug" drang es aus den kleinen Lautsprechern der militärischen Einsatzzentrale nahe des Sperrgebiets rund um das Atomkraftwerk Tschernobyl, einschließlich der Stadt Prypjat und der ganzen verstrahlten Umgebung. "Es handelt sich um eine zivilen Reisebus, ich glaube heute sind es die Deutschen." stellte der Pilot fest und drehte eine weitere Runde mit dem alten sowjetischen Kampfhubschrauber.
Am anderen Ende der Leitung legte ein etwas älterer Mann seine Zeitung beiseite und begann unruhig auf dem Stuhl herumzurutschen. Der Mann trug eine alte zerknitterte Militäruniform, auf der mit bereits ausgeblichenen Buchstaben der Name <J.U. Redgomor> stand. "Bitte lass es diesmal nicht wieder passieren... erspare mir diesen Stress und alles andere..." flehte er innerlich, denn erinnerte sich nur ungern an den Mittwoch vor 2 Wochen, als ein PKW, welcher eine behördliche Zulassung zur Durchquerung der Sicherungszone 3 hatte, einfach spurlos verschwand. Es konnten damals nur noch einige verkohlte Gummispuren sichergestellt werden, doch von den Insassen und dem Auto allerdings wurde keine Spur gefunden.
Dies geschah in den letzten 2 Monaten so oft, wie in den letzten 10 Jahren zusammengerechnet, und die Regierung war kurz darauf zu beschließen die Zone ein für alle mal den Erdboden gleichzumachen.
Doch dies war ein für Major-General Redgomor, oder wie ihn seine engsten Freunde nannten, Red, quälender Gedanke, denn er würde nicht nur wieder zurück in ein armseliges Provinzstädtchen versetzt werden um dort allerhand Schreibkram zu erledigen, nein er wusste, dass sich in der Zone etwas verbarg wessen Geheimnis er lüften wollte. Lange Zeit verharrte er in dieser Position um weitere Meldungen abzuwarten um etwaige Probleme schnell und sicher beheben zu können, doch es regte sich nichts. Ein kleiner Piepton kündigte den eingehenden Anruf seines Vorgesetzten, Verteidigungsminister der Ukraine Ruffy von bollowitche, an und er nahm nach einigem Zögern den Telefonhörer ab. "Ja bitte?" fragte der General in die Sprechmuschel des veralteten Telefongerätes aus den 90'er Jahren. "Hier ist bollowitche, ich habe wichtige Neuigkeiten für Sie und ihre Einheit" klang die barsche Stimme und der General zuckte innerlich zusammen als er hörte dass es diesmal auch seine Einheit treffen würde - bollowitche rief nur dann an, wenn es schlechte Nachrichten gab die obendrein noch streng Geheim waren. "Ihre Einheit wird somit aufgelöst, wir haben keine Verwendung mehr für Ihre Kriseneinsatztruppen, jetzt wo wir die volle Unterstützung der NATO haben sollen die lieber ihre Leute opfern als wir unsere."
Der General wusste nicht so recht was er davon halten sollte, einerseits war er heilfroh das Leben seiner Männer nicht länger aus Spiel setzen zu müssen, doch andererseits bedeutete es für ihn auch, dass er hier nicht mehr gebraucht wurde.
"Welche Konsequenzen hat das für mich?" fragte er verunsichert, und der Verteidigungsminister schien es herausgehört zu haben denn er redete nun etwas freundlicher: "Für Sie bedeutet erst einmal gar nichts, Sie bleiben solange dort bis wir Sie nicht mehr benötigen."
Ja.. wie lange konnten sie ihn noch benötigen? Er war lange im Amt und hatte auch den einen oder anderen Fehler begangen und sich auch des Öfteren mit den falschen Leuten angelegt. Außerdem hatte er einen Gehfehler da ihm in seiner Zeit als einfacher Soldat das Becken zertrümmert wurde, nachdem in seiner Nähe eine kleine Personengranate explodierte und ihn gegen eine stabile Steinmauer schleuderte.
Er bewegte sich so langsam auf die Mitt-Dreißiger zu und die erhöhte Radioaktivität in der Gegend machte ihn leicht für Lungen- und Hautkrebs anfälliger, was ihn auch in seiner Kondition einschränkte. Doch das auffälligste Merkmal überhaupt an seinem Körper war das Klaffende Loch an der Stelle, wo einmal sein linkes Auge gewesen war, und welches nun durch eine schwarze Augenklappe verdeckt wurde.
Er stand auf und hielt einen Moment inne um zu überlegen, wie er den Verteidigungsminister am besten abwimmeln konnte, doch dazu kam es nicht denn ein gewaltiges Beben erschütterte den Raum und er musste sich an den Wänden abstützen um nicht umzufallen.
Nach wenigen Sekunden war es wieder vorbei doch die Schäden waren enorm: 2 Hütten waren einfach zusammengeklappt wie Kartenhäuser, und die Sendeantenne lag nun völlig zerstört auf dem sandigen Boden.
Die Militärs kamen aus ihren Hütten und Zelten geströmt und halfen dabei die Verschütteten zu bergen, die zwischen den Trümmern begraben lagen. Als der Major aufschaute wurde er gerade noch rechtzeitig Zeige eines unfassbaren Schauspiels: eine blutrote Wolke kam rasend schnell auf sie zu und verschlang im vorbeiziehen alles was ihr im Wege stand. Kleinere Bäume wurden entwurzelt und alte, stehen gelassene Autos in die Luft gehoben. "Alle Mann sofort in den BUNKER!" schrie er seinen Männern zu als sie panische Blicke austauschten.
Der Bunker lag genau 100 Meter von ihrer Einsatzbasis entfernt und nun bereuten sie es, ihn so weit entfernt ausgehoben zu haben. Sie rannten und rannten, einige stolperten über verdeckte Baumwurzeln oder traten auf die versteckten Tretminen, die zur ihrer eigenen Sicherheit rund um die Basis vergraben wurden. Doch nichts konnte sie aufhalten, weder die Explosionen der Minen, noch die Baumwurzeln, denn ihnen war klar das es vor dem Todbringenden Dunst nur einen Ort gab bei dem sie in Sicherheit waren. Endlich kam ihnen die verrostete Lucke zu Gesicht die die Bunkeranlage nach außen abschottete und eine Stimme erhob sich im allgemeinen Tumult: "Schnell rein jetzt!" schrie der General während sich die Todeswolke unermüdlich ins Land fraß und alles Leben innerhalb auslöschte.
Redgomor ging als letzter und schloss die Lucke hinter sich mit einem kräftigen Ruck und es wurde Nacht um sie...
~~2 Stunden vorher~~
Maddy stieg aus dem Bus aus und es verschlug ihm beinahe den Atem. Es kam ihm so vor als ob der inmitten eines Friedhofs stand und sämtliche Gräber freigelegt wurden so dass man den modernden Geruch der verfaulenden Leichen riechen konnte.
"Bitte setzten Sie jetzt ihre Atemmasken auf werte Reisende" drang die Stimme der Reiseleiterin aus dem offenen Bus, "Na toll das hätte die auch früher sagen können!" Murmelte er leise vor sich hin während er gegen den Brechreiz ankämpfte der immer wieder in ihm aufstieg. "Bitte folgen Sie mir nun in die Stadt" rief die Reiseleiterin den insgesamt 26 Reisenden zu, die sich gerade ihre Masken aufsetzten und dabei waren aus dem Bus zu steigen.
Sie waren nun mittlerweile in Prypjat angekommen, die Stadt in der die vielen zehntausend Arbeiter wohnten die das Kraftwerk beschäftigt hatte. heute eine Geisterstadt mit halb verfallenen Wohnungsblöcken. Die einzigen Bewohner dieser toten Stadt waren nur noch kleine Nagetiere und vereinzelt ein paar streunende Köter, die sich jedoch von den Reisenden fernhielten.
Maddy und seine Familie folgten den anderen ungefähr 10 Minuten lang durch verlassene Straßen, die sich die Natur langsam zurückerobern schien, denn überall ragte Unkraut hervor und große Straßenstücke schienen regelrecht abgesprengt worden zu sein. Mehrere Male hielten sie an und lauschten den Vorträgen der Reiseleiterin, jedenfalls alle bis auf Maddy, der desinteressiert herumspazierte, jedoch immer in der Nähe der Gruppe blieb.
Sie kamen an einem alten Supermarkt vorbei, dessen Glasscheiben schon teilweise eingeschlagen worden waren. fragt sich bloß von wem, als Maddy plötzlich einen Schatten hinter dem Gebäude verschwinden sah. Er blieb locker, doch etwas regte sich in ihm, war es Angst. oder doch eher die Hoffnung das doch etwas Spannendes auf diesem Ausflug geschehen würde? "Ach so'n Quatsch, ich bilde mir das bestimmt nur ein... " doch da schon wieder, nur diesmal an der anderen Ecke des Kaufhauses. Langsam bildeten sich kleine Schweißtröpchen auf seiner Stirn - was war los mit ihm? Sonst war er auch nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, doch diesmal war etwas anders, irgendetwas veranlasste Maddy dazu sich näher zur Gruppe hinzuzugesellen. Lag es etwa an den vereinzelten Meldungen in den Nachrichten, dass die Einwohner hier manchmal unerklärliche Dinge beobachten konnten? Mutanten etwa, die sich gerade versammelten um die Reisegruppe anzugreifen? Oder die außergewöhnlichen Fälle, dass ab und zu in den letzten 2 Jahren immer mal wieder eine Reisegruppe oder einzelne Leute verschwanden die sich in dieses Gebiet gewagt hatten?
Zu allem Überfluss bekam er wieder dieses Kribbeln in den Fingern und hinter den Schläfen, was ihn kurz dazu veranlasste seine Brille abzunehmen und den Kopf zu massieren. Als er sie wieder aufsetzte nahm er in einer Seitenstraße neben dem Supermarkt ein rötliches Funkeln wahr. Den anderen schien es nicht weiter aufzufallen doch für Maddy gewann dieses Leuchten immer mehr an Stärke, als ob man mitten auf der Straße ein großes Lagerfeuer entzündet hätte. Langsam nahm seine Nervosität überhand, wieso zum Donner war er der einzige dem dieses Licht da auffiel, und warum sah niemand anders diese beängstigenden Schatten außer ihm?
Fragen über Fragen, und dann überkam ihm ein so seltsames Gefühl, dass er alles um sich herum vergaß. Es war keine normale Neugier die ihn langsam dazu trieb die Gruppe weiter hinter sich zu lassen und sich dem Licht zu nähern. Es war als ob jemand die Kontrolle über seine Beine und sein Gehirn gewonnen hätte und ihn jetzt danach trachten ließ zu diesem Leuchten zu gelangen. Nur noch fast 10 Schritte entfernt erkannte Maddy, der mittlerweile die Augen zusammenkneifen musste um noch etwas zu erkennen, dass es sich um einen kleinen runden Gegenstand handelte der diese enorme Menge Licht abstrahlte.
Als er es endlich geschafft hatte, bückte er sich fast automatisch um das kleine Ding in die Hand zu nehmen, heiß war es nicht, denn es lag halb zugewachsen auf der Straße und beim Annähern der Hand fühlte er ebenfalls keine Wärme aufsteigen.
Als er es in der Hand hielt fühlte er, dass es aus einem Material bestand, welches weder an Metall, Stein oder Kunststoff erinnerte. Es war so leicht wie eine Feder, und glänzte wie ein besonders sorgfältig poliertes Stück rötlich vor sich hin wenn er es gegen die Sonne hielt.
Nachdem allerdings seine Hand das Artefakt berührte verschwand das Leuchten und Maddy spürte, dass das Kribbeln in seinen Händen stark zugenommen hatte. Was hatte das alles zu bedeuten, fragte er sich und während er es sich ansah überkam ihm auf einmal Panik: Die Reisegruppe! Er hatte sie total vergessen und fürchtete nun, sie in der Stadt nicht wiederfinden zu können.
Er wollte gerade wieder auf die Hauptstraße zurückkehren als er im Spiegelbild einiger intakter Glasscheiben sein Spiegelbild sah … doch er war nicht allein.
Langsam gefror ihm das Blut in den Adern als er ein leises Keuchen hinter ihm hörte, es schien sich auf ihn zuzubewegen doch er konnte sich nicht umdrehen. Die Angst hatte seinen Körper übernommen und er stand nur voller Anspannung einige Meter vor dem Supermarkt.
Trotz dieser Nähe konnte er die Kreatur hinter ihm nur schemenhaft erkennen, und er bereitete sich schon innerlich auf den Kontakt mit dem Wesen vor. Er umklammerte das Artefakt mit seiner linken Hand und bereitete sich darauf vor mit der rechten ein kleines Metallrohr aufzunehmen und es dem langsam ankommendem Wesen über den Kopf, sofern es einen hatte, zu ziehen und dann so schnell wie möglich zu verschwinden. Doch dazu kam er nicht denn das kleine Artefakt fing wieder an zu leuchten und eine enorme Wärme abzustrahlen, doch trotz dieser behielt er es weiter in der Hand umklammert. Er spürte das Kribbeln durch seinen gesamten Körper ziehen und als die Kreatur nach seiner Schätzung nur noch ungefähr eine Armlänge von ihm entfernt war, bebte plötzlich die Erde unter ihm, oder war er es selber der diese zum Schwingen brachte? Er selber nahm noch kaum etwas wahr außer dem immer stärker werdenden Kribbeln. Die Kreatur hingegen schien erst einmal innezuhalten, doch sie reckte dann ihre Gliedmaßen nach Maddy aus und berührte ihn an seinem rechten Arm. Was danach passierte, geschah in Sekundenbruchteilen sodass Maddy lange Zeit nicht wusste was überhaupt vorfiel. Das einzige woran er sich erinnern konnte war, dass er selbst plötzlich angefangen hat zu leuchten und dann einen so starken Schmerz gespürt hatte, also ob er bei lebendigem Leibe immer und immer wieder durch kochende Säure gezogen wurde.
Dann hörte er nur noch einen Knall und er fiel zu Boden, die Augen geschlossen, die Linke immer noch um das Artefakt geschlossen - so verlor er das Bewusstsein und blieb auf der dreckigen Straße liegen.
12 Kilometer von ihm entfernt, blickte gerade General Redgomor auf als er versuchte die verschütteten Soldaten zu befreien...


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 Betreff des Beitrags: Re: Call of P.S.I.C.H.
BeitragVerfasst: Mo 7. Jun 2010, 16:24 
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(2) Eine neue Welt

„Ich glaube er kommt wieder zu sich, seine neuronalen Werte steigen immer stärker an und sein Puls beschleunigt sich ebenfalls.“ hallte es in Maddys Kopf wieder. Langsam öffnete er die Augen und musste sie gleich wieder schließen weil ein großer Scheinwerfer auf sein Gesicht gerichtet war und das weiße, kalte Licht in seinen Augen schmerzte.
Er spürte, dass er auf einer kleinen Liege lag, und seine Gliedmaßen mit metallenen Handschellen gefesselt waren. Er öffnete die Augen einen Spalt breit um sich an das einfallende Licht zu gewöhnen, und nach einiger Zeit konnte er sie bereits so lange offen halten so dass er einige Umrisse von Menschen erkennen konnte. Plötzlich wurde es dunkler und Maddy sah, dass sich eine der Personen vor dem Scheinwerfer über sein Gesicht beugte. „Er ist noch nicht bereit.“ sagte der Mensch und Maddy spürte an seinem rechten Arm einen kleinen Einstich. Danach wurden ihm die Augen schwer und er versank in einen traumlosen Schlaf.

~~ Zerstörtes Militärlager ~~

Redgomor sah nun zum ersten Mal die verheerenden Schäden, die der Sturm mit sich brachte. Nicht nur dass viele Bäume und Autos wie wild umher geschleudert worden waren und dabei eine Menge Schäden anrichteten, nein sie mussten auch entsetzt feststellen, dass ihre ganze Ausrüstung völlig nutzlos geworden war. Die Planen der Militärzelte waren zersetzt als ob man sie für Hundert Jahre im Boden vergraben hätte und sie dann dem Erdreich entrissen hätte. Hätten sie in den Zelten Schutz gesucht, sie wären nun nicht mehr am Leben. Auch den Großteil ihrer Vorräte konnten sie nicht mehr nutzen da diese einfach verschwunden waren und nur noch übelriechende Aschehäufchen zu sehen waren.
Auch sah man diejenigen, die es nicht rechtzeitig zum Bunker geschafft hatten oder ein Opfer der vielen Tretminen wurden. Nur noch schwarz verbrannte Knochen waren zu sehen, als ob man die Männer bei lebendigem Leibe verbrannt hätte.
„Sir, ich habe etwas gefunden was Sie sich ansehen sollten.“ Rief einer der überlebenden Soldaten, und beugte sich wieder hinunter.
Red rannte zu ihm und wäre dabei über eines der verbrannten Skelette gestolpert, doch er konnte sich fangen und setzte seinen Weg etwas vorsichtiger fort. Beim Soldaten angelangt, bleib Red stehen und starrte auf die Stelle, wohin der Soldat deutete. Er hieß Kosackowice, wurde von allen jedoch immer nur Sack genannt und war Major, somit die ranghöchste Person auf diesem Stützpunkt nach General Redgomor. Was dort zu sehen war, war nichts für schwache Nerven – vor ihnen lag ein Schädel, doch kein normaler Schädel eines Menschen oder irgendeinen Tieres – Nein dieser Schädel war langgestreckt und dort, wo normalerweise die Augen hätten sein müssen, hatte der Schädel nur zwei weitere Münder mit riesigen Zungen. Das grausigste war jedoch, dass der Schädel immer noch voller Leben steckte und versuchte die Soldaten mit den Zungen an den Beinen zu packen. Doch Maddy nahm seine Desert Eagle, eine gute Pistole, die er zusätzlich zu seinem „Verdienstkreuz des Mutterlandes, für die Tapferkeit im Angesicht großer Gefahren für das eigene Leben“ erhielt, Zielte einmal genau auf den sich windenden Schädel und drückte ab. Der Kopf platzte auseinander und die Männer sprangen ein Stück zurück, als sie sahen dass sich die langen Zungen immer noch im Gras schlängelten. „Vermutlich die letzten Nervenimpulse, das dürfte bald vorbei sein“ sagte Redgomor und ging nun wieder auf seine zerstörte Offiziershütte zu.
Er fragte sich, woher diese Wolke wohl hergekommen sei, und er konnte sich keine Antwort zurecht reimen, doch er wusste dass die Zeit für ihn bald gekommen war seine eigenen Wege einzuschlagen und blickte voller Zuversicht gen Sonnenuntergang. Vor genau dreieinhalb Stunden blickte er ebenfalls in diese Richtung und sah den gewaltigen Sturm aufziehen…

~~ 12 Stunden vor dem Sturm in der Nähe von Prypjat ~~

Sie lud schnell nach und schickte ihren Verfolgern eine weitere Salve aus ihrer kleinen MP entgegen. Dies hielt sie zunächst auf Abstand, doch wenn sie ihnen entkommen wollte, musste sie sich schnell etwas einfallen lassen.
Das Mädchen rannte über den Hügel, der auf der einen Seite sanft in ein kleines, bewaldetes Tal mündete, auf der anderen Seite jedoch steil abfiel und an dessen Fuße ein großer See mit grünlich schimmerndem Wasser lag.
Sie hatte einen Plan, denn in der Ferne konnte sie bereits die Stadt Prypjat erkennen, und wandte sich der steilen Seite zu und begann einen waghalsigen Abstieg. Sie hörte Schüsse von oben und spürte die Einschläge in ihrer Nähe, dich sie kletterte weiter hinab, bis sie am Ufer des Sees stand.
Ihr einziger Vorteil im Moment war, dass sie leichter beladen war als ihre Verfolger. Sie hatte ihre leichte MP, eine Viper-5, in der linken Hand, trug einen kleinen Rucksack mit Vorräten, Medikamenten und Verbandszeug und an ihrer Seite baumelte ein kleines Messer, welches sie einem Toten Offizier gestohlen hatte. Ihr Schmuckstück jedoch war ihr außerordentlich hochwertiges Scharfschützengewehr „Tide“, die Weiterentwicklung des großartigen Vintar-BC Scharfschützengewehres. Mit ihrem Tide konnte Sie auf eine Entfernung von mehreren Kilometern dank des 10-fach optischen Hochkontrastvisier selbst eine Maus hinter einem Zaunpfahl treffen, denn sie war eine Meisterschützin, das Gewehr hatte eine enorme Durchschlagskraft und war dennoch so leise, dass sie Gegner um Gegner eliminieren könnte ohne ihre Deckung preisgeben zu müssen. Doch trotz ihres großen Talents war sie viel zu übermütig und leider hatte sie den Fehler begangen und sich nicht richtig im Dickicht versteckt, so dass sie rasch von den Banditen gefunden wurde nachdem sie zwei von ihnen niederschoss um so ihr gestohlenes Hab und Gut zurückzuholen.
Jetzt flüchtete Sie weiter und rannte schnell am Ufer entlang um so schnell wie möglich aus der Schussreichweite der Gegner zu kommen. Die Banditen nahmen wieder die Verfolgung auf und stolperten die steile Böschung hinab. Das Mädchen hatte eine gute Kondition, so wie die Banditen und sie erreichte rasch die Stadt und begab sich in eines der vielen Hochhäuser und fand einen Aufgang um auf das Dach zu gelangen.
Sie legte sich auf die Lauer und wartete… sie wusste dass die Banditen nicht eher zur Ruhe kommen würden solange sie sich nicht für den Tod ihrer beiden Freunde gerächt hätten. Endlich, nach mehreren Stunden, sah sie einzelne Gestalten in der Ferne. Sie blickte durch das Visier ihres Scharfschützengewehrs und erkannte den Anführer der Banditen wieder. Sie nahm ihn ins Visier, schätzte die ungefähre Windrichtung und –stärke ab und wartete, bis sie sich für einen Schuss sicher fühlte.
Sie schoss, und die Kugel glitt lautlos durch die Luft. Ohne zu atmen starrte das Mädchen durch das Visier und etwa eine Sekunde nachdem sie den Abzug betätigte sah sie, wie die Kugel genau in die Brust des Banditen einschlug, und ihn rückwärts ins Gras schleudern ließ. Die anderen Banditen blieben wie angewurzelt stehen, ehe sie begriffen was gerade passiert war. Diese Gelegenheit nutzte Das Mädchen aus um zwei weitere Banditen in die Hölle zu schicken und es waren nur noch 2 übrig, die es nun mit der Angst zu tun bekamen – ihr Leben war ihnen doch wichtiger als die Rache – und rannten davon.
Das Mädchen atmete erleichtert auf und stand auf. Sie kletterte vom Dach hinab und spazierte auf der Straße entlang, denn sie war schon sehr oft hier gewesen, entweder um sich zu verstecken oder einfach nur weil sie ihre Entdeckernatur hertrieb. Doch plötzlich hörte sie selber Schritte, sie schienen von einer der Hauptstraßen zu kommen, und rannte in den nächsten Eingang eines eher kleineren Wohnblocks. Da sie von dort aus nichts sehen konnte, beschloss sie wieder auf das Dach zu steigen und dort zu beobachten was unten vor sich ging.
Nachdem sie sich auf dem Dach platzierte, das Gewehr griffbereit neben ihr, griff sie in den Rucksack und holte einen kleinen Feldstecher hinaus und beugte sich über die Dachkante um zu sehen was unten vor sich ging.
Da unten stand tatsächlich ein Junge, er war vielleicht ein paar Jahre älter als sie, aber was spielte das schon für eine Rolle.
Er schien sich über irgendetwas zu beugen und streckte seine Hand nach etwas aus, was anscheinend nur er sehen konnte. Sie bemerkte trotz der großen Entfernung, dass der Junge wie in Trance handelte und sich auch so bewegte. Als sich der Junge abwandte und wieder gehen wollte, blieb er stehen und das Mädchen vernahm eine Bewegung hinter ihm. Es schien als ob die Luft an dieser Stelle flirren würde und manchmal glaubte sie, ein keuchen zu hören, obwohl der Mund des Jungen sich nicht bewegte.
Als das Flimmern den Jungen erreichte, begann dieser plötzlich rot zu leuchten und die Erde begann zu beben. Das Mädchen rannte vom Dach hinunter, denn es konnte jeden Augenblick einstürzen, und lief ins Freie. Sie sah den Jungen immer stärker Leuchten und die Erde bebte immer heftiger, als sie plötzlich einen heftigen Schmerz am Hinterkopf spürte. Sie wurde von einem herabfallenden Stück Beton getroffen und sank auf den Boden. Ihr Blick trübte sich und das letzte was sie sah, war ein gewaltiger Lichtblitz und eine rote Wand auf sich zukommen, doch dann übermannte sie die Ohnmacht und sie bleib mitten auf der Straße liegen.

~~ 3 Tage nach dem Vorfall ~~

Maddy wurde von einem Stöhnen geweckt. Er öffnete die Augen und erwartete wieder das grelle Licht in seinen Augen, doch das Licht war aus und das Zimmer in dem er lag, war fast vollkommen abgedunkelt. Er fühlte sich besser als beim letzten Mal als er aufgewacht war und wandte sich nach rechts, wo er das Stöhnen hörte. Dort war noch eine Liege und eine weitere Person, ein Mädchen, lag darauf, genauso gefesselt wie Maddy, doch sie hatte noch einen weißen Kopfverband und ihre linke Hand hatte einen Gips.
„Hey was ist los?“ fragte er die Gestalt auf dem anderen Bett? Diese schien überrascht und hörte mit dem Stöhnen auf. „Mir.. mir geht’s gut.“ sagte eine gebrochene Frauenstimme. Maddy war erleichtert, er fürchtete schon in einem Sterbezimmer irgendeines Krankenhauses gelandet zu sein, doch langsam kehrte sein Erinnerungsvermögen zurück und Tausende fragen schossen ihm durch den Kopf. „Was ist eigentlich passiert?“ fragte Maddy schwach, denn er war seltsam ausgelaugt und selbst das Sprechen fiel ihm noch schwer. „Ich weiß es nicht… Ich weiß nicht was passiert ist. Ich war in Prypjat und habe einen Jungen beobachtet der sich irgendwie komisch benommen hat. Dann ist er irgendwie explodiert und ich war weg vom Fenster – oh ich glaube ich wurde von einem heruntergefallenen Stück Mauer getroffen und habe mein Bewusstsein verloren. Und was ist mit dir?“ fragte das Mädchen zurück.
„Ich… war der Junge“ war alles was Maddy rausbekam – er war einfach noch viel zu schwach zum reden, und er war erstaunt, dass er es dem Mädchen einfach so sagte, doch er spürte in sich, dass es nichts Böses im Sinne hatte. Woher dieses Gefühl kam, wusste Maddy nicht doch er vertraute seinen Gefühlen immer, und außerdem schloss er schnell neue Bekanntschaften.
„Bin… Maddy“ murmelte er. Das Mädchen wandte ihren Kopf zu Seite und schaute in seine halb geschlossenen Augen. „Mein… Name… ist Dango.“ Sagte sie und ihre Augen fielen ihr zu. Maddy schaute in ihr schlafendes Gesicht. „Dango… was für ein komischer Name für ein Mädchen“ war sein letzter Gedanke bis ihm wieder schwarz vor Augen wurde und er einschlief.
Als er wieder aufwachte, war der Raum wieder in ein helles Licht getaucht, und viele Stimmen redeten munter durcheinander, doch man konnte die Anspannung hören, ja sogar fast fühlen, die auf den Menschen lastete.
Maddy hörte wie sich eine Frau neben ihm mit dem Mädchen, wie hieß sie noch gleich, unterhielt.
Er konnte nicht anders, er musste wissen was in der Stadt passiert war, was mit IHM passiert war, und sah sich in dem Raum um. Diesmal sah er alles klar und deutlich und erkannte, dass mehrere Männer und Frauen in weißen Kitteln um beide Liegen standen. Kaum hatte er angefangen seinen Kopf hin und her zu bewegen, kam auch schon gleich eine junge Frau mit leicht zerzaustem Haar zu ihm gelaufen und beugte sich über ihn. „Wie geht es dir Maddy?“ fragte sie freundlich und begann langsam sein Hemd hochzuziehen um dann ihr Stethoskop auf seine Brust zu legen und es langsam auf und ab zu bewegen. Maddy fröstelte, wie jedes Mal wenn er bei seinem Arzt war und dieser seinen Herzschlag abhörte. „Mir geht’s gut, glaub ich jedenfalls.“ Antwortete er und lies die Prozedur über sich ergehen. Mehrmals schaute er hinüber zu dem Mädchen, welches Dango hieß – er konnte sich wieder an ihr Gespräch erinnern – und auch untersucht wurde. „Woran kannst du dich noch alles erinnern Maddy?“ fragte die Ärztin wieder, als sie begann sein Ohr zu inspizieren. „Ähm.. also ich war in der Stadt, mit meiner Reisegruppe war ich da, und habe auf einmal so ein rotes Licht entdeckt was niemand anders sehen konnte, nur ich. Ab da kann ich mich nicht wirklich erinnern… es war als ob ich keine Kontrolle mehr über mich selbst hätte. Ich bin darauf zugelaufen, habe meine Hand danach ausgestreckt und dann… dann… ich weiß es nicht mehr. Alles was ich noch weiß ist das es kurze Zeit danach höllisch am ganzen Körper wehgetan hat… und dann war ich weg.“
„Okay Maddy, ruh dich noch etwas aus wir…“ – „Woher kennen sie meinen Namen? Wie haben sie mich hierher gebracht und wo ist der Rest aus meiner Reisegruppe, meine Eltern?“ warf Maddy ein und versuchte sich aufzusetzen, doch die Handschellen hinderten ihn daran.
„Alles zu seiner Zeit, wir erklären dir noch alles was du wissen möchtest. Erst einmal musst du dich ausruhen, du bist bestimmt müde.“ Sagte die Ärztin sanft, doch Maddy wollte nicht länger herumliegen und sich ausmalen was alles mit seinen Eltern passiert sein könnte. „Nein mir geht’s gut, ich fühle mich ausgeruht und wenn ich hier noch länger herumliege werd ich noch wahnsinnig.“
Die Frau sah ihn an, und dachte wahrscheinlich dass es keinen Sinn hätte ihm zu widersprechen. Sie öffnete die Schellen und er konnte sich aufrichten. Er streckte seine Arme und sah entsetzt, dass seine linke Hand vollkommen verbrannt und mit Blasen übersät war. Dango blickte zu ihm auf, sie lag immer noch auf ihrer Liege, jedoch waren ihre Arme und Beine nicht gefesselt. „Na auch endlich aufgestanden?“ fragte sie und setzte ein müdes Lächeln auf. „Wie geht’s dir Dango“ fragte Maddy und wollte aufstehen, als er einen stechenden Schmerz in seinem Bein spürte, es schein als ob es gebrochen war, oder einfach nur eingeschlafen. Er setzte sich wieder hin und sah sich in dem Raum um, der ihm nun viel kleiner vorkam wo er jetzt aufrecht saß. Er schein ungefähr Fünf mal Fünf Meter zu messen und war mit vielerlei elektrischer Geräte ausgestattet, an die Dango und Maddy immer noch angeschlossen waren. „Naja, bis auf das ich von einem riesen Felsbrocken am Kopf erwischt wurde und mir beim Sturz den Arm gebrochen habe… blendend. Mich würde viel lieber interessieren wie du trotz der Explosion noch am Leben bist und nur mit einer verbrannten Hand davongekommen bist.“ Antwortete sie und musterte ihn aufmerksam. „Ich weiß nichts mehr von irgendeiner Explosion.“ Gab er erschrocken zurück und blickte die Ärztin, die immer noch neben ihm stand und ihr Gespräch mitverfolgt hatte, fragend an. Die anderen Ärzte waren immer noch in Gespräche vertieft und blickten abwechselnd auf Maddy oder Dango, und den großen Bildschirmen auf denen die einzelnen Messungen ihrer Biowerte durchgeführt wurden.
„Wir erklären euch alles wenn ihr beide vollkommen gesund seid.“ Sagte die Frau und begann nun damit, Maddys Bett wieder herzurichten. Dango blickte Maddy an und er sah in ihren Augen, dass sie genauso ratlos war wie er. Beide würden gerne wissen warum sie hier waren, WO sie hier überhaupt waren und warum die Ärzte anscheinend bestens über beide informiert waren.
Langsam wurde der Raum leer, bis nur noch die junge Ärztin mit ihnen im Raum war. „Ich denke wenn Dango sich heute nochmal anstrengt und es ihrem Kopf morgen besser geht, können wir morgen mit der ersten Sitzung beginnen.“ Maddy wusste nicht was er sagen sollte, und auch Dango war um eine Antwort verlegen. „Na dann, gute Nacht ihr beiden… ich bin froh das ihr es geschafft habt, wir haben sehr lange geglaubt ihr würdet es nicht mehr schaffen.“
„Was heißt hier lange?“ fragte Dango erstaunt „Es könnten maximal doch nur Zwei bis Drei Tage gewesen sein die wir geschlafen haben.“ „Genau!“ warf Maddy ein. Die Ärztin ging zur Tür und öffnete sie, beim Hinausgehen wandte sie noch einmal ihren Kopf und sagte: „Ihr werdet es vielleicht nicht für Möglich halten, aber es waren exakt Zweitausendundfünf Tage, willkommen im Jahr 2016“.


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BeitragVerfasst: Mo 7. Jun 2010, 16:25 
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Geburt einer Galaxie
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(3) Zurückgelassen

Red blickte auf, der Horizont begann sich im Osten bereits rotgolden zu Färben und die Sonne würde bald über die bewaldete Hügelkette steigen. Er lehnte an einem Baumstamm und hatte eine kleine Blechtasse mit dampfenden Kaffee in seinen kalten Händen. Vor etwa Fünfzehn Minuten war er aufgestanden, hatte sich aus seinem kleinen aber warmen Schlafsack gezwängt und begonnen das Lagerfeuer der letzten Nacht wieder zu entfachen. Neben ihm schnarchte es laut und Red wandte sich zu der Lärmquelle. Da lag ein bleicher Mann neben ihm, ebenfalls in einen Schlafsack gehüllt, und als Red ihn anstieß, wachte er auf. Er blinzelte verschlafen, langte in seinen kleinen Beutel den er in seinem Schlafsack versteckt hatte und zog eine Brille hervor. Diese setzte er mit Schwung auf und die ersten Sonnenstrahlen die über die Hügel strichen, wurden in den Gläsern reflektiert, so dass Red rasch wegschauen musste um nicht geblendet zu werden.
Brock hatte keine Mühe aus seinem Schlafsack zu kommen, denn er war dünner und jünger wie Red und hatte obendrein die ganze Nacht durchgeschlafen und war ziemlich ausgeruht.
Er stand auf, reckte sich und gähnte dabei herzhaft. Es war ein schöner Morgen und das Gras schimmerte durch den Morgentau in vielen Tausenden Farben. Sie hatten keine Gefahr zu befürchten, sie waren noch zu weit vom Di’Riss, oder wie ihn die Jäger und Abenteurer nannten: Driss, entfernt. Dort wäre es Brock zum Verhängnis geworden wenn er sich so geräkelt hätte und dabei eine perfekte Zielscheibe für dahergelaufene Banditen bieten würde. „Erst schießen, dann ausnehmen“ war dort ein ungeschriebenes Gesetz, woran sich die Gauner sooft es nur ging mit Freude hielten. Doch hier war niemand der den beiden Schaden zufügen konnte und Brock lief einige Runden um ihr Lager und spähte die nähere Umgebung mithilfe seines Feldstechers aus, doch er konnte nichts erkennen, weder Menschen, noch irgendwelche Mutanten, Sparks und vor allem keine Hüter.
„Alles in Ordnung Red“ rief Brock hinter einem Baum hervor „Keine Anzeichen von irgendwas.“
„Mhm“
„Aller in Ordnung Red?“
„Weiß nicht, aber irgendwie habe ich das Gefühl wir sollten noch warten bevor wir uns weiter in Richtung Driss machen.“
„Aber wieso denn schon wieder?“ Brock ließ den Kopf hängen uns schaute Red äußerst missmutig an. „Das ist jetzt schon das dritte Mal das du einen Rückzieher machst Red. Wenn du Schiss hast, dann sag es einfach, dann suchen wir uns eben noch ein paar andere verrückte und kommen mit Verstärkung wieder. Aber ich werde auf jeden Fall wiederkommen und es wagen, selbst wenn wir dann getrennte Wege gehen müssten. Das ist eine einmalige Gelegenheit die ich nicht verkommen lassen möchte.“ Predigte er und setzte sich neben Red.
Seit Red das Militär verlassen hatte und sich unter die vielen waghalsigen Abenteurer gemischt und eingelebt hatte, sind beide miteinander durch Dick und Dünn gegangen. Da Brock Red das Leben gerettet hatte, worauf Brock ihn allerdings niemals ansprach, waren beide unzertrennlich miteinander befreundet, trotz der mehr als Zwanzig Jahre Altersunterschied.
Brock nahm sich ebenfalls eine Tasse Kaffee und beide ließen sich die warmen Sonnenstrahlen über das Gesicht gleiten und erwarteten den Morgen.
Nachdem ihre Tassen leergetrunken waren und sie alles in ihre Rucksäcke zurückgestopft hatten, vernichtete Red die Spuren ihrer Übernachtung, denn sein Motto war: Lieber eine halbe Stunde später losmarschieren als aufgespürt und im Schlaf erschossen zu werden.
So machten sich beide auf den Weg, als Red die Führung übernahm und sie gen Sonnenaufgang führte. Er ahnte nicht, dass ihn seine Intuition genau dorthin lenkte, wo in einigen Kilometern Entfernung die Antwort seiner ständigen Grübelei liegen würde.
Die Freunde hatten die Nacht am Rande eines kleinen Mischwäldchens verbracht, und liefen nun direkt auf die vor ihnen liegende Hügelkette zu. Doch der Weg dorthin war nicht so einfach, wie sie es geglaubt hatten, denn ohne es zu wissen liefen sie geradewegs auf ein riesiges Sumpfgebiet zu, welches schon manchen Jäger verschluckt hatte. Doch davon wussten sie nichts und sie gingen schnell in Richtung Hügelkette, denn der Frühling hatte eben erst begonnen und die Tage waren noch kurz und sie mussten noch vor Anbruch der Dunkelheit einen neuen Lagerplatz finden. Brock pfiff ein Liedchen, so wie er es immer tat wenn sie wanderten. Es erinnerte Red an eines dieser neumodischen Poplieder die in letzter Zeit im Radio rauf und runter gespielt wurden. Anfangs ging es ihm noch tierisch auf die Nerven, doch mit der Zeit gewöhnte sich Red daran und mittlerweile fand er es ganz angenehm, denn manchmal nahm die Musik ihn, zerrte seine Gedanken fort und lies ihn dahinträumen und all seine Sorgen vergessen.
Nachdem sie nun einige Stunden gelaufen waren, wurde das Gras lichter und kürzer und der Boden begann schlammig zu werden. Als Red dann plötzlich bis über die Knöchel im Schlamm steckte, hielten sie an.
„Scheint ein Sumpf zu sein, und es wird nicht einfach werden da durch zu kommen.“ Stellte Brock fest und ging jetzt vorsichtig voraus.
Langsam wateten sie durch den Schlamm, denn Fehler durften sie sich hier nicht erlauben. Die Natur war unberechenbar und hatte schon oft für sie die eine oder andere Überraschung parat gehalten.
Nach Zwei Stunden mühsamer Arbeit gelangten sie wieder auf trockenere Abschnitte, bis sie dann kurz vor Sonnenuntergang auf festem Boden standen. Beide waren erschöpft, und Red hob seine Augenklappe hoch um so sein ganzes Gesicht zu belüften. Da keinem der beiden noch nach weiterlaufen zumute war, beschlossen sie ihr Lager heute Nacht an dieser Stelle aufzuschlagen. Sie waren durch ein paar Sträucher vom Wind abgeschirmt und vor ihnen stieg das Gelände steil an, so dass sie für diese Nacht wenigstens ein klein wenig vor Unwetter und Banditen geschützt waren.
Beide warfen sich trotz ihrer schlammbespritzen Hosen und Schuhe in die Schlafsäcke, sie hatten am Ziel genug Gelegenheiten ihre ganze Ausrüstung von Dreck und Blut zu befreien.
„Wo hast du eigentlich vor hinzugehen Red?“ fragte Brock als er seinen Schlafsack fest um seinen Körper zurrte, denn die Kälte der Nacht machte sich bemerkbar.
„Ich will nach Swansk“ antwortete Red, der in seinen Schlafsack griff und eine alte, aus Elfenbein gefertigte und kunstvoll verzierte Pfeife herausholte. „Dort können wir erstmal unsere Vorräte auffrischen und Munition brauchen wir auch noch.“
„Stimmt. Hoffentlich begegnen wir unterwegs keine Hüter oder anderes Gesindel, ich hab noch höchstens 50 Schuss Reserve, und in meinem Magazin ist auch nicht mehr viel drin.“ klang Brocks gedämpfte Stimme aus seinem Schlafsack hervor.
„Ja ich habe auch nicht mehr viel übrig, und ich will dann noch unterwegs etwas erledigen... etwas was unsere Reise bestimmt erleichtern würde.“ Antwortete Red leise und blies einen kleinen Rauchring, der rasch mit dem Dunkel der Nacht verschmolz.
Brock steckte daraufhin seinen Kopf aus dem Schlafsack hervor und starrte Red, soweit es im Dunkeln noch möglich war, gebannt an, als hoffte er das Red ihm mehr von dieser mysteriösen Unternehmung erzählen würde, doch Red sagte nichts weiter und kippte seine Pfeife aus.
„Du wirst es morgen sehen Brock, das wird dir gefallen.“ Sagte Red nach einiger Zeit, doch Brock hörte ihn schon längst nicht mehr, er war schon eingeschlafen. Red lächelte vor sich hin und war nach wenigen Minuten ebenfalls im Reich seiner Träume.

~~ Unterirdischer Komplex~~

„2016… Das soll doch wohl ein Scherz sein???“ fragte Dango entgeistert als die Ärztin die schwere Stahltür hinter sich geschlossen hatte und sie wieder mit Maddy alleine in dem kleinen Raum war.
Er grub seinen Kopf in die Arme und Dango hörte, wie er leise vor sich hin schluchzte.
„Maddy, was ist los?“ fragte Dango, die ihn mitfühlend und etwas ratlos ansah.
„Ach.. es ist nichts. Schon gut“ klang seine gedämpfte Stimme durch den Raum.
„Es ist nur… ich weiß nicht was mit meiner Familie, meiner Freundin passiert ist in diesen 6 Jahren. Wer weiß ob sie mich schon vergessen haben… oder ob ich meine Familie umgebracht habe bei dieser Explosion… werde ich dafür bestraft oder nicht?“
Die letzten Worte murmelte Maddy fast unhörbar vor sich hin … Dango musste sich weit zu ihm neigen um zu verstehen was er da sagte. Sie stand langsam auf, da ihre Hand immer noch vergipst war, und ging hinüber zu ihm. Er saß da und nahm keine Notiz von ihr, er war in fürchterliche Gedanken versunken und wieder überwältigte die Trauer und Sorge ihn.
Dango saß neben ihm, in ihrem Gesicht glitzerte es denn auch sie musste sich der Trauer hingeben. Sie schlang die Arme so gut es ging um ihn und vergrub ihr Gesicht in seiner Kleidung, die bald Tränendurchnässt war, doch Maddy merkte dies nicht und beide saßen noch lange so da, trösteten sich mit der Nähe des anderen, bis Dango nach mehreren Stunden aufhörte zu weinen, und sich beide ansahen.
„Ich kenne dich nicht“ sprach Dango „doch uns verbindet etwas… wir werden das zusammen durchziehen Maddy!“
„Ja, wir beide haben etwas Schlimmes durchgemacht, wir müssen das jetzt zusammen durchstehen“ antwortete Maddy und grinste sie an.
Dann drückte Dango Maddy noch einmal zum Abschluss und lief wieder zu ihrem Bett.
„Gute Nacht Maddy!“ rief sie ihm zu und schloss die Augen, die immer noch feucht waren.
„Gute Nacht Dango, bis später!“ antwortete er ihr, schloss die Augen und schlief wenig später ein.
Er schlief unruhig, ständig hatte er das Gesicht seiner Eltern vor den Augen, er lief wieder hinter der Gruppe her doch diesmal kam kein Leuchten, er lief einfach weiter, langweilte sich und stieg am Ende der Tour erschöpft in den Bus. Er freute sich diesen dämlichen Ausflug hinter sich zu haben und musste sich nur noch ein paar Tage bei seinen Großeltern durchschlagen bis er endlich wieder nach Hause fahren würde… zu seinen Freunden, seiner Freundin die ihn schon sehnsüchtig erwarten würde und mit der er endlich den geplanten Ostseeurlaub machen könnte.
Doch diese Welt existierte nicht mehr, er hatte das leuchten gesehen, er hatte es berührt und war nun 6 Jahre später mit einem fremden Mädchen aufgewacht, ohne eine Erinnerung daran was überhaupt passiert war.
Die Nacht verging, und Maddy wurde mehr oder weniger sanft geweckt indem ihm eine genervte Dango wild rüttelte und ihm die Decke vom Körper zog.
„Aufstehen, los jetzt, wir wollen nicht ewig warten!“ sagte sie und war drauf und dran ihm mehrere Ohrfeigen zu verpassen damit er endlich aufstehen würde.
„Wie Bitte, hab ich was verpasst? Dango was willst du von mir? Nur noch 5 Minuten bitte“ murmelte Maddy der sich die Decke wieder geschnappt hatte und sie über seinen Kopf zog.
„Wir haben 6 ganze Jahre geschlafen, ist dir das nicht genug?“ fragte sie genervt.
„Nicht mal ausschlafen kann man.“ Gähnte Maddy und setzte sich auf, sein müder Blick fiel auf die Tür an deren Rahmen sich die junge Ärztin lehnte und das Schauspiel verfolgt hatte.
Auf einmal kam Maddys Erinnerung wieder zurück und alle Müdigkeit war von ihm abgeschüttelt.
„Können wir jetzt endlich reden?“ fragte er die Ärztin, die nun mit einem Klemmbrett unter dem Arm auf sie zuging.
„Ja ich denke ihr seid soweit, Dango wie geht es deinem Kopf?“
„Es geht, es kratzt eigentlich nur noch etwas unter dem Verband aber ansonsten ist alles okay.“
„Gut, dann folgt mir bitte.“ Sagte die Ärztin und ging aus dem Zimmer hinaus, Dango und Maddy im Schlepptau.
Anscheinend waren sie in einem unterirdischen Komplex, denn es gab weder Fenster noch Türen, und das einzige Licht kam von hellen Leuchtstoffröhren, die ein kaltes, flackerndes Licht abstrahlten.
Sie liefen nach links den Gang entlang, nach der zweiten Kreuzung nach recht, und danach gleich wieder nach links und standen vor einer abgeschlossenen Tür. Auf dem Türschild stand in ausgeblichenen Lettern: Konferenzraum. Die Ärztin brachte einen laut klimpernden Schlüsselbund zum Vorschein und suchte mit viel Gerassel den richtigen Schlüssel heraus. Die Tür ging knarrend auf und zum Vorschein kam ein ganz in Dunkelheit getauchter Raum. Die Ärztin schritt hinein und die Lichter an den decken flammten auf. Der Raum war etwas größer als der, in dem Maddy und Dango einquartiert waren, und in dessen Mitte stand ein langer Tisch der mit verschiedensten Dokumenten vollgestellt war.
Die Drei nahmen an einem Ende des Tisches Platz und während die junge Ärztin ihre Mappe aufschlug, sahen sich Maddy und Dango erwartungsvoll in die Augen und blickten sich erwartungsvoll in die Augen.
„Nun… ihr habt sicher einige Fragen.“ begann die Ärztin und blickte lächelnd zu ihnen. „Aber ich werde euch zunächst erzählen was hier in den letzten paar Jahren passiert ist.“ Sie holte tief Luft und begann mit ihrer Schilderung.
„Wir beobachten das Gebiet rund um Tschernobyl nun seit der Katastrophe vor 30 Jahren und ständig entdecken wir unerklärliche Phänomene, die unseren Wissenschaftlern Rätsel aufgeben. Nachdem die Regierung einen kleinen Teil der Sperrzone für den Tourismus geöffnet hat, kam es in den Jahren 2009 und 2010 zum unerklärlichen Verschwinden einzelner Menschen oder sogar ganzer Reisegruppen, und niemand von uns weiß sich einen Reim daraus zu machen. Nun dann kamst du, Maddy, und hast uns gezeigt, dass es Menschen mit der Gabe gibt Dinge sehen zu können, die wir selbst mit unseren modernsten Detektoren nicht aufspüren konnten.
Das Artefakt was man bei dir gefunden hat, hatte in sich eine so große Energie gespeichert, dass diese bei der Berührung frei wurde. Die gewaltige Energiewelle hat alles Leben im Umkreis von mehreren Kilometern vernichtet, oder noch schlimmer noch, zu untoten Lebewesen verwandelt.“
„Untote Lebewesen???“ fragte Maddy entgeistert. Sein Kopf war voller Fragen die er endlich loswerden wollte doch die Ärztin hob die Hand.
„Bitte lasst mich erst einmal zu Ende erzählen. Ihr müsst wissen was passiert ist und könnt dann fragen stellen. Nun… also nachdem wir uns wieder in die Stadt wagten, haben wir euch beide gefunden und mit in unsere Station gebracht. Erst dachten wir, dass ihr weitere Todesopfer wart, doch bei euch stellten wir eine geringe Bioaktivität fest, die uns zunächst sehr überraschte, denn dort wo wir euch fanden musste auch gleichzeitig das Zentrum der Entladung gewesen sein, stellten unsere Forscher fest.
Normalerweise hätte von euch nur ein Häufchen Asche übrigbleiben müssen, jedoch fanden wir euch kaum verletzt. Nachdem wir sicher waren das ihr medizinisch gut versorgt wart, gelangen merkwürdige Nachrichten zu uns. Man sagte uns das plötzlich Zombies und allerlei Monster durch die Gegend streifen würden. Anfangs hielten wir es noch für einen Aprilscherz, doch nachdem einige unserer Forschungsteams einem dieser Zombies zum Opfer gefallen war, haben wir beschlossen an ihre Existenz zu glauben und die Ursachen für ihr auftreten zu erforschen.
Aus Tagen wurden Wochen, Monate und sogar Jahre.
Innerhalb dieser Jahre wurde das Speergebiet mehrmals vergrößert, da die Zone der radioaktiven Ausbreitung sich ebenfalls immer mehr vergrößerte. Auch kamen immer mehr Leute hier in das Gebiet und hoffen hier auf Reichtum, denn diese Artefakte sind in der Außenwelt sehr wertvoll und für ein wenig Geld, würden diese Leute sogar über Leichen gehen.
Jedenfalls beschäftigten wir uns weiter mit der Zone und fanden irgendwann eine große Anomalität direkt im Kraftwerk. Anscheinend befindet sich dort etwas, was selbst unsere kühnsten Erwartungen übersteigt, doch mehr davon am Ende.
Nun Ja, kurz gesagt hat sich die Zone auf fast 50 Kilometer Durchmesser ausgedehnt und jeder Versuch näher an das Kraftwerk zu kommen scheitert. Unsere Forschungsteams kamen meist nie wieder, oder diejenigen die zurückkamen waren auf seltsame Art und Weise nicht mehr ganz… richtig im Kopf.
Sie verhalten sich merkwürdig, als ob sie geistig Behindert wären und nicht mehr klar denken können.
Bis jetzt gibt es nur einzelne Quellen davon, aber man behauptet das sich im Atomkraftwerk ein Dimensionsriss befindet, der unsere Dimension mit einer anderen vereint und somit weiter Energie an die Zone abgibt, die demzufolge immer weiter wächst. Wir können es nicht beeinflussen, sondern nur aufzeichnen und auswerten was geschieht. Natürlich könnte es sich um reinen Aberglauben handeln, aber bei so vielen unglaublichen Phänomenen kann man sich ja eigentlich nie ganz sicher sein.“
Die Ärztin endete ihren Vortrag und blickte nu beide abwechselnd an.
Maddy und Dango wussten jedoch nicht was sie darauf erwidern sollten, sie mussten diese vielen Informationen erst einmal verdauen um sich dann ein Bild von der Gesamtlage zu machen.
„Sie sagten… dass jeder bei der Energiefreisetzung ums Leben kam?“ fragte Maddy
„Ja, wir haben mehrere Straßen weiter die Überreste einer Reisegruppe gefunden, keiner konnte entkommen…..“


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 Betreff des Beitrags: Re: Call of P.S.I.C.H.
BeitragVerfasst: Mo 7. Jun 2010, 16:29 
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(4) Ironie des Schicksals?

„Wo willst du denn noch hin bevor wir nach Swansk gehen Red?“ keuchte Brock als die beiden Wanderer einen steilen Hügel erklommen.
„Wir sind fast da Brock, du wirst staunen wenn du siehst was ich gefunden habe. Ich könnte sogar deine Hilfe gebrauchen“ antwortete Red, der zielstrebig in Richtung Nordosten lief. Schweißperlen liefen ihm das Gesicht herunter, schließlich war er nicht mehr der Jüngste, und sie hatten bereits eine gewaltige Strecke am heutigen Tage zurückgelegt. Selbst Brock, der an sich sehr sportlich war und eine gute Ausdauer besaß, war nach der Wanderung sehr erschöpft.
„Jetzt sag doch endlich was du vorhast! Ich lauf mir hier gleich die Füße wund also dürftest du ja wohl die Güte haben mich aufzuklären.“
Red dachte nach, sollte er es ihm erzählen? Jetzt schon? Würde Brock ihn verlassen wenn er erfahren würde was er jetzt genau plante?
„Ich muss etwas mit Vivi besprechen Brock… Ich habe eine Nachricht von ihr erhalten, ich soll mich so schnell es geht bei ihr melden.“
„Bah! Was willst du denn bei der?“ fragte Brock und verdrehte die Augen, er hielt nicht viel von ihr und auch sie hatte nicht grade viel Freundlichkeit für ihn übrig.
„Wie gesagt, es muss sich um etwas Wichtiges handeln denn sonst meldet sie sich nie bei mir.“ Schnaufte Red als er endlich den großen Hügel erklomm, und er sich kurz eine kleine Pause gönnte.
„Ja aber du sagtest gerade, dass du etwas gefunden hättest? Das passt nicht ganz zu dem was du mir grade erzählst.“ Bemerkte Brock und sah Red scharf an.
„Das ist eine andere Geschichte, die ich dir wirklich erst dann erzählen will, wenn wir soweit sind. Vorher möchte ich Vivi jedoch noch einen Besuch abstatten.“
„Na wenn du meinst…“ Brock lief jetzt voraus und konnte vom Hügel aus gut die weiten Flächen der vor ihnen liegenden Landschaft erkunden.
„In ungefähr einer Stunde sollten wir da sein“ Meinte Brock und sah zu einem großen Feld im Norden, an das sich ein dichter Wald anschloss. Neben dem Feld führte eine kleine Straße entlang, die sehr alt und abgefahren aussah. Hohe Telefonmasten mit teils zerrissenen Kabeln begleiteten die Straße, die alsbald in den dunklen Wald führte und von ihm verschluckt wurde.
In diesem Wald, so wusste Brock, gab es ein geheimes Forschungslabor von dem nur die wenigsten wussten. Red kannte Vivi, die Leiterin dieses Labors schon aus seinen Zeiten beim Militär, doch irgendwann verloren sie sich aus den Augen und haben erst vor kurzer Zeit wieder einmal voneinander gehört.
Mehr wusste Brock allerdings auch nicht, den Red sprach nur sehr ungern über die damaligen Verhältnisse und seine vielen Bekanntschaften.
„Das ist gut. Lass uns trotzdem noch ein wenig Pause machen, ich weiß nicht ob wir so schnell wieder ein gemütliches Plätzchen erreichen.“ Sagte Red und ließ sich die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen.
„Glaubst du nicht das wir im Labor keine Gelegenheit zum Ausruhen bekommen?“
Red schwieg daraufhin und lief an den Ohren rot an. Brock bemerkte es, doch hakte nicht weiter nach. Er hatte das Gefühl, als ob früher mehr zwischen Red und Vivi gewesen war als nur eine gute Bekanntschaft.
Brock setze sich zu Red und nahm sich eine Dose Leberwurst und zwei Scheiben Brot aus seinem Rucksack. Red gab er eine ab und beide genossen ihr Mittagessen.
Zu trinken gab es Quellwasser aus ihren Wasserflaschen und jeweils ein-zwei schlucke Wodka aus der Flasche.
Gestärkt und mit einem wohligen Gefühl im Magen ging es dann auf der anderen Seite des Hügels wieder abwärts und in Richtung Labor.

~~ Unterirdischer Komplex ~~

„Also nur damit ich das jetzt richtig verstehe: Wir sind in der Lage übernatürliche Kräfte freizusetzen und sind deswegen hier gelandet? Diese Kräfte besitzen nur höchstens 10 Menschen auf der ganzen Welt und alle befinden sich zufälligerweise hier in der Gegend. Durch unsere Kräfte können wir besondere Dinge wahrnehmen und die Welt vor dem Untergang retten? Verzeihen sie mir aber das klingt ja wie ein mittelmäßiger Fantasy- Roman.“ Sagte Maddy als die Doktorin ihre letzten Worte beendet hatte und sie jetzt nun schon seit mehr als 15 Stunden in dem Konferenzraum waren.
„Das klingt jetzt zunächst bestimmt unglaubwürdig, aber es entspricht der vollen Wahrheit.“ Erwiderte sie und blickte Maddy müde an. Sie hatte Maddy und Dango viel erzählt, welche von Minute zu Minuten ungläubiger dasaßen und gebannt zuhörten, was sie in den letzten 6 Jahren alles verschlafen hatten.
„Und warum gerade wir?“ fragte Dango.
„Das wissen wir nicht, alles was wir in Bezug auf euch wissen habe ich euch gesagt.“
„Aber… was bedeutet denn jetzt <die Welt retten>? Was bedroht denn die Welt eigentlich?“
„Das ist eine Sache, bei der wir uns noch nicht ganz einig sind. Doch wir gehen davon aus, dass sich in den vergangenen 10 Jahren im Kraftwerk Tschernobyl eine Art Dimensionsriss gebildet hat, der ständig größer wird und immer mehr fremdartige Energie freisetzt.
Doch nicht nur Energie, sondern auch wundersame Kreaturen sind hier gesehen wurden und gehen ebenfalls auf diesen Riss zurück. Irgendwann wird dieser so groß sein, dass sich unsere Realitäten vermischen und unser Kausalitätsgefüge zusammenbricht. Am Ende, so gehen wir jedenfalls aus, wird es zu einer verheerenden Katastrophe kommen, die alles Leben was wir kennen in unserem Universum vernichten wird.“
Eine kurze Pause trat ein, Dango und Maddy saßen schweigend da und blickten die Ärztin mit großen Augen an.
„Und… Was können gerade wir dagegen ausrichten?“ fragte Dango zaghaft.
„Nun… so wie es aussieht besitzt ihr auch die Gabe, solche Dinge wie Dimensionsrisse oder andere Anomalien zu sehen und mit ihnen zu interagieren. Ihr habt vielleicht die Möglichkeit, ihn zu verschließen oder zu verstopfen… wir wissen es noch nicht genau.“
„Und woher wissen sie dann überhaupt wozu wir fähig sind? Vielleicht irren sie sich ja auch und wir können diesen komischen Riss gar nicht sehen.“ Warf Maddy ein.
„Wir betreiben dieses Forschungslabor nun schon seit fast 20 Jahren, glaub mir das wir schon einige Leute hier hatten, die über ähnliche Fähigkeiten verfügt haben, doch sie haben es nicht geschafft Dinge aus anderen Dimensionen und Seins-Sphären zu sehen oder sogar mit ihnen zu interagieren.“
„Na wenn sie meinen…“ sagte Maddy und verschränkte die Arme.
„Hört zu ihr beiden, es klingt zwar nach sinnlosem Geschwätz, aber ihr habt selber gesehen was passiert ist als ihr mit einem der Dimensionsartefakte in Berührung gekommen seid.“
„Ähm.. naja was mich allerdings noch beunruhigt ist, dass ich als Maddy damals dieses Ding berührt hat, nichts gesehen habe. Ich konnte nicht sehen wonach er griff als ich ihn kurz beobachtete.“ Sagte Dango und blickte betreten zu Boden.
„Trotzdem besitzt du diese Gabe,, denn wir konnten bei dir dieselben anormalen Hirnmuster erkennen, wie bei Maddy. Vielleicht erstreckt sich dein Können ja auf einem anderen Gebiet. Wie gesagt, wir wissen nicht viel von euren Eigenschaften.“ Antwortete die Ärztin. „Eure Aufgabe ist es nun diesen Riss zu finden und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.“
„Moooooment mal!“ rief Maddy „Sie entführen uns, wecken uns nach angeblich 6 Jahren wieder auf, tischen uns irgendetwas von wegen Dimensionsriss und Ende der Welt auf, und dann sollen wir einfach so irgendwohin nach Tschernobyl spazieren und die Welt retten? Das klingt ja reichlich lächerlich. Sie können uns zu gar nichts zwingen, und schon gar nicht wenn wir nicht irgendwelche Beweise sehen.“
„Ihr wollt Beweise sehen? Dann kommt mal mit.“ Sprach die Ärztin und stand auf.
Maddy und Dango folgten ihr wenige Minuten lang und gelangten irgendwann in ein kleines Labor, in dessen Mitte ein kleiner Glaskasten war. Dieser war anscheinend randvoll mit einer grünlich-schimmernden Flüssigkeit gefüllt, und eine rötliche Masse schwamm in ihr herum.
Maddy und Dango gingen näher heran und spürten, dass von dem Artefakt eine große Wärme abgestrahlt wurde.
„Dies hier ist ein sehr nützliches Artefakt, wir nennen es Flammenbrei.“
„Flammenbrei?“ Dango kicherte und Maddy fing ebenfalls an zu Grinsen „Was ist das denn für ein komischer Name?“
„Nun, wir haben es einfach nach seinen Eigenschaften bezeichnet. Es sieht aus wie Brei und strahlt eine enorme Hitze ab. Dank der absorbierenden Eigenschaften der Lösung wird nur ein sehr geringer Teil der Wärme hier deutlich.“
„Wie kommt es, dass sie dieses Zeug auch sehen können?“
„Dazu bedienen wir uns der modernen Technik, und den Schilderungen der anderen <begabten> Personen, die uns diese Artefakte zum Untersuchen vorbeibringen.“
„Aha … trotzdem will ich immer noch nicht glauben, dass gerade wir beide dazu in der Lage sein sollen diesen Riss zu schließen, wenn es da draußen noch mehr von uns gibt die es ja anscheinend auch nicht geschafft haben.“ Antwortete Maddy nachdenklich.
„Es liegt daran, dass ihr beide die einzigen seid, bei denen wir diese übernatürlichen Fähigkeiten in ihren extremsten Werten feststellen konnten. Ihr seid sozusagen die Elite die …“
„Okay okay ich hab‘s verstanden …“ seufzte Maddy und blickte Dango an. Sie nickte ihm zu und ballte ihre Fäuste.
„Maddy… wir werden es schaffen, oder?“ fragte sie.
„Ja, das werden wir ganz bestimmt“ antwortete er und schaute nun zur Ärztin. „Wann und wie sollen wir aufbrechen?“
„Wenn wir Glück haben in ein paar Stunden. Ihr werdet von uns ausgerüstet und bekommt einen Führer, der euch durch die Wildnis leitet.“
„Als ich bewusstlos war… Was haben sie mit meinem Gewehr und meiner Ausrüstung getan? Kann ich sie wiederhaben?“ fragte Dango und blickte die Ärztin erwartungsvoll an.
<WAS die hat ein Gewehr bei sich gehabt??? Sie ist doch vielleicht erst 20 und rennt mit Waffen rum?> dachte Maddy. <Na das kann ja was werden, am Ende knallt die mich noch versehentlich ab oder so.>
„Nein ich pass schon auf dass du mir nicht vors Visier läufst Maddy.“ Flüsterte ihm Dango zu. Einige Sekunden vergingen bis er sich im Klaren war, was Dango eben damit gemeint hat.
„Du… Du kannst meine Gedanken hören?“
„Nicht immer, aber ein paar Mal, wenn du anscheinend emotional bist, oder aufgebracht oder so… dann kann ich Bruchstückchen davon hören was du denkst. Aber keine Sorge, ich plaudere nichts aus.“ Sagte sie und grinste ihn breit an.
„Na wunderbar, jetzt muss ich auch noch aufpassen was ich denke.“ Antwortete er. „Wir werden noch viel Spaß zusammen haben, ich sehs schon kommen.“
„Bestimmt.“ Lachte sie.
Die Ärztin lauschte gebannt und machte sich einige Notizen auf ihrem Klemmbrett, was sie anscheinend niemals aus der Hand legte und sagte daraufhin: „Gut das ihr das geklärt habt. Kommt, ich werde euch jetzt ausrüsten lassen. Ach ja Dango: Wir haben natürlich deine Tide gefunden und alles was du sonst bei dir hattest. Wir haben sie gut gepflegt, denn selbst heute gibt es kaum ein besseres Gewehr. Folgt mir.“
Die beiden folgten der Ärztin durch einen langen Gang. Links und rechts waren wuchtige Stahltüren in den nackten Beton eingelassen. Gitterstäbe und Dicke Panzerglasscheiben machten ein Entkommen aus diesen Räumlichkeiten ganz und gar unmöglich. Aus einigen Räumen hörten sie qualvolle Schreie, doch manche schienen nicht von Menschen verursacht wurden zu sein.
„Was ist hinter diesen Türen?“ fragte Dango. Sie blickte ängstlich umher. Als neben ihr plötzlich etwas Großes und schweres gegen die Stahltür prallte schrie sie kurz auf und klammerte sich an Maddy fest, lief dann jedoch rot an und ließ ihn wieder los.
„Nun… hier erforschen wir auch die Kreaturen, die durch den Riss in unsere Welt gekommen sind. Außerdem gibt es Menschen, die mit dieser geheimnisvollen Energie in Berührung gekommen sind und die wir behandeln. Diese Energie absorbiert der Körper, und wenn man zu viel davon aufgenommen hat, wirkt sie wie ein Mutagen und löst heftige Mutationen aus. Wir sprechen dann nicht mehr von Menschen im herkömmlichen Sinne, weil ihre Anatomie vollkommen verändert wird, Herz, Magen und alle normalen lebenswichtigen Organe sind verkümmert. Sie sind fast wie wandelnde Leichen, nur dass sie anscheinend von irgendwoher gesteuert werden. Wir konnten beobachten, dass sie alle nach dem selben Muster agieren. Anscheinend ist es ihre Aufgabe, alle Menschen zu töten die sich in die Nähe des Reaktors wagen. Dementsprechend wird es immer schwieriger unentdeckt zu bleiben je näher man dem Kraftwerk kommt. Wir nennen diese Wesen <Sparks>, da bei ihrem Tod etwas sehr merkwürdiges geschieht. Aus ihrem Schädel beginnt es für wenige Sekunden Funken zu sprühen. Was da genau passiert, oder wieso, konnten wir bis jetzt noch nicht herausfinden.“
„Also müssen wir gegen eine Horde Mutanten kämpfen wenn wir zu dem Kraftwerk wollen?“ fragte Maddy.
„Nicht nur gegen die Mutanten, es gibt auch Menschen die es sich zum Ziel gesetzt haben diesen Riss zu vergrößern um damit das Ende der Welt herbeizuführen. Dies sind die sogenannten <Hüter> und auch sie kennen kein Erbarmen gegenüber jenen, die versuchen in die Nähe dieses Risses zu kommen.“
„Wieso sollte jemand das Ende der Welt herbeisehnen??? Sind die denn total bescheuert?“ rief Maddy wütend.
„Da es uns noch nie gelungen ist einen Hüter lebendig zu fangen, kann ich dir diese Frage leider nicht beantworten Maddy. Doch seid gewarnt: diese Hüter sind keine Bande verwahrloster Spinner. Sie sind Waffen- und Rüstungstechnisch auf dem neuesten Stand und es gibt sehr viele von ihnen, die rund um das Kraftwerk und weiter hinaus patroulieren.“
„Natoll dann können wir uns ja schon mal unsere Grabsteine vorbestellen, ich hoffe es sind noch welche mit der Aufschrift: „Gestorben weil: Epic Fail“ da.“ Erwiderte er mit sarkastischem Unterton.
„Maddy… wir schaffen das schon.“ Sagte Dango und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Warum sollten wir versagen? Wir haben ja noch unsere Superkräfte.“ Sie lächelte ihn an, es war ein freundliches ehrliches Lächeln.
<Hm wenn sie so lächelt sieht sie ja noch hübscher aus als sonst.> dachte sich Maddy. Das Lächeln gefror auf ihren Lippen und Dango lief rot an und drehte sich wieder weg.
„Ähm … ähm … Tut… mir leid.“ Sagte Maddy. „Ich wollte dich jetzt nicht … irgendwie… ich muss mich erstmal dran gewöhnen dass meine Gedanken nicht mehr Privatsache sind.“
Dango öffnete den Mund um eine Antwort zu geben, als die Ärztin vor einem Fahrstuhl anhielt und sie einige Sekunden warteten, bis die Türen sich öffneten.
Als die Türen sich erneut öffneten als sie oben angekommen waren, mussten Dango und Maddy ihre Augen stark zukneifen, denn ihnen strahlte die schon untergehende Sonne mitten ins Gesicht. Es war das erste Mal seit 6 Jahren, dass die beiden das Sonnenlicht auf ihrer Haut spürten und die Wärme empfangen konnten.
Sie standen in einer großen Halle, die mehr den Anschein einer Waffenfabrik hatte als den eines Forschungslabors.
Die Halle war voller Maschinen, die laut einzelne Stahlbleche zerschnitten oder zu handlichen Stücken stanzten. Die Wände waren voller Fenster, durch die die Halle am Tag beleuchtet wurde. Viele verschiedene Leute in weißen Kitteln oder dreckigen Latzhosen huschten an ihnen vorbei, als sich die Ärztin den Weg durch die großen Maschinen bahnte und anscheinend auf die entgegengesetzte Seite der Halle zuhielt.
Rechts von ihnen konnten sie große Tore sehen, die stark bewacht wurden. Um die Zwanzig Männer mit einer komischen Rüstung und schweren Gewehren waren am Tor postiert oder gingen in unmittelbarer Nähe vor dem Tor auf und ab.
Links von ihnen sahen sie eine große Lagerhalle, die voller verschiedener Waffen, Geräte und anderer Technologie war. Massenweise MGs waren fein säuberlich zu hunderten in den Regalen gestapelt, und auch die Rüstungen, die die Wachen trugen, waren zu dutzenden an den Decken aufgehangen.
Als sie die andere Seite der Halle erreichten, gingen sie durch eine kleine Tür, die anscheinend in das Büro der Ärztin führte.
Neben der Tür war ein kleines Schild angebracht auf dem stand: <Prof. Dr. Med. Hu. Rü. Vivian K.>
„Willkommen in meinem Büro. Setzt euch bitte, ich werde alles veranlassen so dass ihr aufbrechen könnt sobald euer Führer da ist.“
Sie setzte sich ebenfalls an ihren Bürotisch und langte zu einem altmodischen Kabeltelefon. Sie wartete einen kurzen Moment und sagte dann in die Sprechmuschel: „Neo? Sind sie soweit? Unsere Gäste sollen jetzt ausgerüstet werden… ja natürlich nur das Beste was wir haben… in Ordnung… Ja in meinem Büro… Achja bringen sie bitte die Ausrüstung von Frau Dango mit … ja das Tide und den Rucksack… am besten alles was wir damals finden konnten… Okay… Bis gleich.“ Sie legte auf und wollte gerade etwas aus ihrer Schublade herausholen, als das Telefon klingelte.
„Ja Bitte?... Ah ist er eingetroffen?... Gut sagen sie ihm das ich sofort komme… er soll einfach warten haben sie verstanden? … nicht alleine? Nagut sie sollen trotzdem warten ich komme sie abholen… alles klar auf Wiederhören.“ Sie legte auf und schaute plötzlich verträumt aus dem Fenster.
„Ich habe gerade erfahren dass euer Führer eingetroffen ist. Ich werde mich mit ihm treffen, wartet hier solange auf unseren Waffenexperten Neo, er wird euch so gut versorgen wie es unsere Mittel zulassen.“
Damit stand sie auf und ging aus dem Büro hinaus und lies Maddy und Dango alleine.
„Kann es sein dass sich hier Technisch nicht so viel getan hat?“ fragte Dango Maddy mit einem Blick auf das altmodische Kabeltelefon.
„Kann sein, aber dein Eindruck kann auch täuschen, vielleicht ist es ja nur hier so weil neuere Technologien einfach zu schade für diese Gegend sind?“ antwortete Maddy und blickte sich im Raum um.
Er sah einen kleinen Bilderrahmen auf dem Tisch stehen und sah sich das Bild genau an. Es zeigte die junge Professorin Vivian mit einem etwas älter wirkenden Mann. Sie beide standen Hand in Hand vor einem großen Leuchtturm und lächelten in die Kamera. Es schien ein etwas älteres Urlaubsfoto zu sein, denn als Bildunterschrift konnte man mit verblichenen Buchstaben lesen <Griechenland 2002>
„Ob die beiden zusammen waren? Oder es immer noch sind?“ fragte Dango und betrachtete das hübsche Foto.
Doch mehr Zeit zum überlegen fanden sie nicht, denn die Tür sprang auf und herein kam ein zerzaust wirkender Mann, der irgendwie eine Mischung aus Arbeiter und Penner darstellte.
Er hatte eine sehr dreckige Latzhose an, die garantiert von alleine stehen würde wenn er sie ausziehen würde, und trug einen karierten Rollkragenpullover, der zum einen viel zu groß für ihn war, und schon so weit ausgeleiert war, dass er schon fast als Kleid durchgehen könnte. Seine Haare erinnerten Maddy an den einen Künstler, der damals vor langer Zeit im Fernsehen auf 3-Sat oder so wunderbare Bilder malte. Maddy wusste nur dass er Bob mit Vornamen hieß.
Das einzige was darauf hinwies, dass man diesen Mann nicht irgendwo aus einer Mülltonne gegraben hatte, war das Namensschild, das er auf der rechten Brust trug. <Prof. Neodeumpf P. – Experte für Rüstungstechnologie>
„Hallo ihr hübschen“ rief der Wissenschaftler mit der Bob-Frisur und stellte sich vor die beiden. „Ich bin Professor Neodeumpf, für euch einfach Neo. Ich habe gehört ihr wollt unser Spezialangebot?“
„Ähm ja so ungefähr.“ Antwortete Dango
„Dann kanns ja losgehen. Hey Leute beeilt euch mal wir haben nicht viel Zeit.“ Rief er zur Tür. Wenige Augenblicke später kamen mehrere vollgepackte Männer in den Raum. Sie hatten riesige Kisten bei sich und stellten sie im Raum ab.
„Sehr schön, und jetzt verzieht euch wieder. Los an die Arbeit!“ rief er, doch er lächelte dabei und auch die Arbeiter grinsten ihn an. Anscheinend verstanden sie sich gut und auch sein lockeres Auftreten, woran man sich trotzdem erst einmal gewöhnen musste, machte ihn bestimmt beliebt bei den Leuten hier.
„Also: hier in der Kiste ist erstmal dein Zeug Dango. Wir haben nichts weggeworfen oder verändert. Ich habe mir die Freiheit genommen und dein Gewehr gereinigt. Du hast ganze Arbeit bei der Modifizierung geleistet, dass hätte nicht mal ich besser hinbekommen.“
Dango lächelte ihn an. Sie war sogar in der Lage ein Gewehr aufzumotzen? Maddy fühlte sich langsam immer mehr unterlegen. Wo sollte das alles enden, er hatte außer dem Luftgewehr seines Vaters noch nie eine Waffe in der Hand gehalten.
„Kommen wir nun zur Ausrüstung die ihr von uns erhaltet: Zum einen bekommt ihr diese wunderbaren Schutzanzüge von uns. Kevlarbeschichtet, reißfeste Glasfasergewebe, Spezialplatten im Brust- und Rückenbereich, wasserundurchlässig und trotzdem atmungsaktiv, und trotz dieser vielen Schutzvorrichtungen wiegt der Anzug kaum mehr als ein gewöhnlicher Winteranorak.“
Er langte in eine der Kisten und nahm zwei tarnfarbene Ganzkörperschutzanzuge heraus.
„Hier einmal für dich Maddy… und einmal für dich Dango, natürlich figurbetont wie es sich für eine Dame gehören muss“ sagte er und grinste sie an.
Maddy musste bei den Worten automatisch noch einen Blick auf sie werfen <Hm wo er Recht hat, hat er Recht.> dachte er. Dango ließ sich nichts anmerken, also hatte sie es entweder nicht gehört oder sie ging nicht weiter darauf ein.
„Wenn ich euch bitten dürfte diese Anzüge gleich einmal anzuziehen. Hier habt ihr noch die entsprechende Unterwäsche und so weiter.“ Neo deutete auf eine Tür die sich rechts neben dem Tisch befand. „Dort könnt ihr euch umziehen denk ich mal.“
„Ladies first“ sagte Maddy zu Dango und sie ging durch die Tür in einen kleinen Raum, der scheinbar als Abstellkammer benutzt wurde.
„Hm solange sie sich umzieht kann ich dir ja schonmal deine Spezialausrüstung geben.“ Sagte Neo und kramte in einer anderen Kiste nach.
Er fand anscheinend was er suchte, und hielt eine große, in einer Plastiktüte verschweißte, Metallrüstung in den Händen, die mehr an ein Durcheinander aus Stangen und Stofffetzen erinnerte als an eine Rüstung.
„Das ist ein Exoskelett, das neueste aus unserer Produktion. Es vervielfacht deine Kräfte, deine Ausdauer und schützt dich gleichzeitig noch vor schweren Waffen wie Granaten, schweren MGs und Raketenwerfern. Es besteht aus ultraleichten Stangen einer Titan-Stahl-Blei-Kohlenstoff-Verbindung die wir erst neu entwickelt haben.“
„Cool“ sagte Maddy und nahm das Exoskelett in die Hand, es war ebenfalls sehr leicht.
„Das ziehst du über deinen Schutzanzug an, aber dazu werde ich dir ein paar Tipps geben, denn das Ding hat noch ein paar nette Extras die ich eingebaut habe.“ Grinste Neo Maddy an. Maddy konnte sich nicht genau vorstellen was er mit Extras meinte, aber wenn sie ihm helfen würden in der Wildnis zu überleben war er nicht abgeneigt davon.
Sie warteten noch 5 Minuten bis Dango aus dem Raum kam. Sie sah gut in dem Anzug aus, er passte zu ihr wie angegossen. Dann ging Maddy in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Im Raum gab es verschiedenste Dinge zu sehen, von alten Computern über Besen und Werkzeugkästen. Maddy zog sich aus und schlüpfte zunächst in den Schutzanzug. Er passte perfekt und drückte trotz der Spezialplatten an keiner Stelle und behinderte ihn auch nicht beim Bewegen.
„Maddy bist du soweit?“ drang Neos Stimme durch die Tür. „Ich würde dir jetzt zeigen wie du dein Skelett anlegst und es auch gut verstaust.“
„Okay ich komme“ antwortete Maddy, doch als er gerade seine Sachen vom Fußboden aufheben wollte, sah er einen kleinen Zettel zwischen den anderen verstaubten Geräten liegen. Neugierig langte er danach und begann den vergilbten Brief zu lesen:

<Liebe Vivi,
Es tut mir Leid was letzte Woche zwischen uns vorgefallen ist, ich wünschte ich hätte dich nicht so vernachlässigt, doch du weißt genau wie wichtig mir meine Arbeit ist.
Bollowitche war ganz außer sich und hat gedroht mich unehrenhaft zu Entlassen als er gehört hat, dass wir zusammen in den Urlaub gefahren sind.
Sowas möchte ich nicht nochmal erleben, immerhin geht es auch im meine Existenz.
Ich werde alles wieder gut machen, das verspreche ich dir. Doch im Moment hat meine Arbeit erst einmal Vorrang, es wurden schon wieder vermisste bei Prypjat gemeldet.
Langsam gefällt mir die Sache ganz und gar nicht, das Militär verliert die Kontrolle über das Gebiet.
Bitte vergib mir dass ich unseren Verlobungstag nicht mit dir verbringen konnte…
Du bist alles was mir noch geblieben ist, ich möchte dich nicht verlieren.
In Liebe: Dein Red
PS: Ich hoffe dir gefällt unser Foto ;)>

Es klopfte an der Tür und Dango rief: „Maddy alles in Ordnung bei dir?“
„Ja alles bestens ich komme schon!“ antwortete Maddy. Anscheinend war dieser Red auch der Mann auf dem Foto. Die beiden waren verlobt gewesen, hatten sie danach noch geheiratet? Und auch damals schon sind Leute verschwunden… Maddy ging nachdenklich aus dem Raum und wurde von Dango und Neo erwartet.
„Wir dachten schon zu bist eingeschlafen.“ Lachte Neo und schritt auf ihn zu. „So und nun zu deinem Skelett. Wie du siehst… siehst du erst mal nichts. Das ändert sich sobald du es angezogen hast. Schau her.“
Neo riss die Tüte auf und entnahm vorsichtig das Gewirr aus Stangen und Stoff.
Dann legte er es auf den Boden und faltete es geschickt nacheinander auf, sodass langsam ein Kompletter Anzug auf dem Boden lag.
„So faltest du es zusammen und wieder auseinander, da dies allerdings ziemlich Zeitaufwändig ist, kommen wir zu unserem ersten Extra.“ Neo drückte auf einen kleinen Knopf der in Brusthöhe auf dem Stoff zu sehen war. Er trat zurück und blitzschnell klappte sich das Exoskelett von alleine zu einem handlichen Haufen zusammen.
„Das funktioniert natürlich auch beim ausklappen, doch passt auf dass dir das nicht passiert wenn du drin steckst, dann bist du schneller Brei als du Hackepeter sagen kannst. Die Integrierten Motoren haben eine unglaubliche Kraft, auch wenn sie noch so klein und unscheinbar wirken. Die könnten mühelos einen Elefanten in die Luft schleudern. Damit dir das nicht passiert Maddy, habe ich diese Sperre eingerichtet…“ er zeigte auf zwei kleine Hebel im Nackenbereich. „Diese müssen in Nullstellung sein damit der Mechanismus funktioniert.“
„Und das ist auch wirklich sicher?“ fragte Maddy und beäugte die Konstruktion misstrauisch.
„ja ist es, unsere Wachen tragen die veraltete Version davon und keiner ist bis jetzt irgendwie zerquetscht worden.“
„Na dann bin ich ja beruhigt.“ Spottete Maddy. Vor ihm sah er wieder seinen persönlichen Grabstein und er musste sich das Grinsen verkneifen, obwohl es eigentlich kein allzu lustiger Gedanke war von seiner Schutzvorrichtung zerquetscht zu werden.
Neo half Maddy beim Anziehen des Skeletts und nachdem er fertig angezogen war, blickte Maddy in den Spiegel. Er sah aus wie eine Mischung aus Kampfroboter und Waldläufer, doch sein Aufzug gefiel ihm.
„Kommen wir nun zu Extra nummero zwei.“ Sagte Neo und ging auf Maddy zu. „Folgt mir kurz rüber in die Halle“
Die Drei gingen in die Werkhalle und machten vor einer großen Stahltür halt. Neo öffnete sie schnaufend und zeigte ihnen die Dicke dieser Tür. „Das ist eine 10-Zentimeter-Panzerstahltür. Los Maddy, schlag mal dagegen.“
„Einfach… dagegen schlagen?“ fragte Maddy.
„Ja, tu dir keinen Zwang an.“
„Gut… dann schlag ich da jetzt dagegen.“ Antwortete Maddy und ging zur Vorderseite. Er hob die Fäuste und schlug mit aller Kraft gegen die Tür. Nichts geschah, er spürte keinen Schmerze weil zum Exoskelett auch ein metallener Handschutz gehörte.
„Und.. nun?“ fragte Maddy verwirrt.
„Du siehst, dass der Anzug dich erstens vor physischem Schmerz schützt, allerdings kann er noch etwas mehr…“ sagte Neo und plötzlich nahm er Dango an die Hand und hielt ihr mit der anderen eine Waffe unters Kinn. Alles ging so schnell dass weder Dango noch Maddy etwas dagegen unternehmen konnten, und Neo verschwand mit Dango hinter der Tür und schloss sie von innen ab. Alles was Maddy davon mitbekam war Dangos Schrei, der trotz der dicken Tür zu ihm durchdrang.
„DANGOO!!!“ Rief er und trommelte gegen die Tür. Auf der anderen Seite hörte er weitere Schreie und Schüsse fielen, danach verstummte das Schreien. „Nein du Schwein!!! Aaaahhhhhhh.“ Er trommelte gegen die Tür und plötzlich schien diese nachzugeben. Dort wo seine Fäuste die Tür trafen entstanden zunächst dellen, doch je wütender und verzweifelter er wurde desto mehr schaden fügte er der Tür zu.
Dango war die gewesen, zu der er noch einen Bezug hatte. Sie beide kannten sich zwar erst kurz, doch trotzdem hatten sie so viel was sie miteinander verband, dass sie sich rasch anfreundeten.
er dachte an ihr lächelndes Gesicht, als sie ihm voller Zuversicht beistand. Sollte das so enden?
Maddy schwang seine Faust ein letztes Mal mit einer ungeheuren Wucht gegen die Tür, und sie wurde aus den Angeln gerissen.
der Raum dahinter war hell erleuchtet, und Neo stand zusammen mit Dango in der Ecke. Sie schien unverletzt und Neo hob die Hand.
„Es reicht Maddy, ich habe ihr nichts getan, es war nur um zu demonstrieren wozu du fähig bist.“
„Maddy mir geht’s gut!“ rief sie und blickte ihn an.
„Ihr… Neo… war das unbedingt nötig???“ schrie er, er war den Tränen nahe. Man hatte ihn benutzt und seine Gefühle gegen ihn eingesetzt.
„Ja Maddy, das Exoskelett reagiert nun auch auf deine Empfindungen. Du bist nun in der Lage in Extremsituationen enorme Kräfte freizusetzen.“
Maddy stand schweigend da, Neo und Dango liefen an ihm vorbei aus dem Raum heraus. Im vorbeigehen hörte Maddy plötzlich eine Stimme in seinem Kopf: <Danke das du mich retten wolltest, ich werde dir das nie vergessen.>
Dango schien nicht nur seine Gedanken lesen zu können, sondern konnte anscheinend auch ihre Gedanken auf Maddy übertragen.
Als sie wieder im Raum angekommen waren, ging es mit der Aufrüstung weiter. Beide bekamen einen Schutzhelm, der sich hermetisch abdichten ließ, jeweils einen großen Rucksack mit tausenden Taschen die mit überlebenswichtigen Utensilien gefüllt waren. Dango legte sich ihr Messer an und verstaute ihre kleine MP in ihrem Rucksack. Das Scharfschützengewehr trug sie auf ihrem Rücken, nun sah sie aus wie ein Mitglied einer Eliteeinheit.
Maddy bekam ein Sturmgewehr <FT-200 M> mit einer großen Feuerrate, Durchschlagskraft und einem zusätzlichen 3-Fach-Visiers, eine Pistole der Marke <Walther> und ein Überlebensmesser.
Er wusste nicht genau was er davon halten sollte, er war kein Krieger und hatte keine Waffenausbildung oder sonstiges. Er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, völlig ohne Ahnung durch ein Gelände zu trampeln wo hinter jedem Baum der Feind lauern könnte.

~~ Währenddessen in einem anderen Teil des Laboratoriums ~~

„Ich soll WAS machen?“ rief Red völlig entgeistert. Er war vor einer halben Stunde angekommen und wurde von Vivi herzlich empfangen. Brock wartete in einem anderen Raum, Red wollte nicht riskieren das sich die beiden noch in die Wolle kriegen würden.
„Ja du hast richtig gehört Red, ich will dass du die beiden zum Driss führst. Die beiden brauchen die Erfahrung eines Jägers und ich vertraue nur dir… so wie damals.“ Antwortete Vivi und umarmte Red noch einmal.
Beide hatten sich nun schon seit fast vier Monaten nicht gesehen und hatten sich zunächst viel zu erzählen gehabt. Vivi hatte ihm von den beiden erzählt und ihm die Aufgabe zugetragen, sie zu dem Kraftwerk zu bringen. Sie wusste, dass Red schon einmal dort in der Nähe gewesen war.
„Ich… ich sehe dich jetzt erst wieder und ich muss schon wieder fortgehen?“ fragte er, er sah sehr traurig aus.
„Es tut mir Leid, jedoch gibt es keinen Aufschub mehr. Entweder jetzt oder nie, die Messungen bestätigen dass es nicht mehr lange dauern wird bis man den Vorgang nicht mehr aufhalten kann.“
„Aber…“
„Kein Aber… unsere Welt steht am Abgrund und nur die beiden können es schaffen wenn sie rechtzeitig und unversehrt dort ankommen.“
Red nickte, er wollte Vivi nicht schon wieder auf unbestimmte Zeit verlassen. Er empfand immer noch sehr viel für seine frühere Verlobte, und auch ihr fiel es sichtlich schwer, sich noch einmal von ihm trennen zu müssen.
„Wir werden uns wiedersehen Red. Ich vertraue auf dich und auf deine Fähigkeiten.“
Unter seiner Augenklappe bildeten sich kleine Tränen, die er nicht zurückhalten konnte. Er nahm Vivi noch einmal in den Arm und küsste sie. So ineinander verschlungen standen sie noch lange Zeit da, bis es an der Tür klopfte und beide verschreckt voneinander wichen. Die Tür ging auf und Neo kam herein.
„Hallo Red, lange nicht mehr gesehen altes Haus.“ Sagte er und schüttelte Reds Hand. „Ich habe von Brock gehört dass ihr Munition und solches Zeug braucht, ich hab bereits alles angeordnet.“ An Vivi gerichtet sagte er „Die beiden sind fertig, ich habe ihnen alles gegeben und erklärt. Sie sind ab sofort abmarschbereit.“
„Okay!“ erwiderte Vivi „Bring die beiden in die Wartehalle, ich will sie ihren neuen Führern vorstellen.
„Schon unterwegs.“ Antwortete Neo und verließ den Raum.
„Komm Red, lass es uns so schnell es geht über die Bühne bringen.“ Flüsterte Vivi in Reds Ohr und küsste ihn auf die Wange. Beide gingen zurück in den Warteraum wo sich Brock eine Zeitschrift durchlas.
Als er Vivi sah versteifte sich seine Miene und auch Vivi wurde recht kühl. Sie warfen sich ein gemurmeltes „Tag.“ An den Kopf und warteten auf die Ankunft der beiden <Auserwählten> wie Red sie nun insgeheim nannte.
Er ging zu Brock und erklärte ihm in kurzen Sätzen was er gerade erfahren hatte, Brock hörte zu und murmelte dann leise aber hörbar: „Die ist doch nicht mehr ganz sauber, sollen wir jetzt Babysitter spielen oder was?“
Bevor Vivi etwas Gehässiges antworten konnte, kamen Dango und Maddy in den Raum hinein, vollgepackt und marschbereit standen sie da und blickten Brock und Red an.
Maddy musste zweimal hinsehen um zu erkennen, dass es sich bei dem älteren Mann um diesen Red handeln musste. Er hatte dieselben Gesichtszüge wie der Mann auf dem Foto, und trotz der Augenklappe über dem linken Auge konnte man den gleichen Blick feststellen.
„Hallo ihr beiden, ich bin Red, euer Führer, und dass ist mein Freund Brock, er wird uns begleiten und uns beistehen.“ Sagte Red freundlich und strahlte sie an.
„Hi.“ Sagten beide wie aus einem Munde, sie wussten nicht genau was sie darauf erwidern sollten.
„Red wird euch zum Reaktor führen und auf euch so gut es geht aufpassen“ sagte Vivi. „Er ist ein erfahrener Jäger und ist bereits viel in der Gegend rumgekommen. Ihr könnt ihm vertrauen, ich kenne ihn schon seit vielen Jahren.“
Red hatte freundliche Aura, und die beiden spürten dass Vivi die Wahrheit sagte. Er schien kein schlechter Kerl zu sein, und auch Brock, der schweigend dasaß und die beiden musterte, schien nichts schlimmes im Schilde zu führen sondern war wahrscheinlich einfach nur etwas schüchtern.
„Verlieren wir keine Zeit Leute.“ Sagte Vivi. „Ihr müsst euch beeilen. Der Riss wartet nicht auf euch und denkt immer daran: ihr seid die letzte Hoffnung der Menschheit, auch wenn sich das übertrieben anhört…“
„Wir haben verstanden.“ Sagte Dango „Vielen Dank für Alles, wir hoffen das wir sie nicht enttäuschen werden. Das schaffen wir schon.“
„Gut… Also dann ihr beiden, los geht’s es ist ein langer Weg und wir werden heute erst nach Mitternacht Rast machen.“ Sprach Red und Brock erhob sich.
„Auf Wiedersehen Ihr beiden.“ Rief Vivi als die Gruppe durch die Tür nach draußen ging.
Sie waren auf einer großen Lichtung inmitten eines dunklen Waldes. Die Sonne war bereits hinter den Wipfeln versunken und der Abend brach herein.
Sie folgten einer schmalen Straße die in den Wald führte, Red ging voran, danach kamen Dango und Maddy, das Schlusslicht bildete Brock. Er hielt sein Gewehr einsatzbereit in den Händen, er hatte Gerüchte über die Experimente gehört die hier durchgeführt werden sollten und hatte keine Lust sich von einem entlaufenen Monster aufschlitzen zu lassen.
Maddy dachte nach, als sie der Straße folgten und dachte sich <Ich hoffe wir überstehen alles unbeschadet, ich will nicht noch einmal alles verlieren was mir wichtig ist.>
<Wir schaffen es Maddy, solange wir zusammenhalten wird schon nichts passieren> klang es in seinem Kopf. Die Fähigkeit telepathisch miteinander zu kommunizieren würde den beiden noch eine große Hilfe sein.
Langsam wurde es dunkel und sie konnten in der Ferne bereits sehen, dass sich der Wald lichtete und sie ihn bald verlassen würden.
„Red?“ fragte Maddy nach vorn.
„Was gibt’s Maddy?“ fragte er zurück und ließ sich etwas zurückfallen damit er nun neben Maddy lief.
„Sag mal, wie lange kannst du Vivi denn schon? Sie hat von dir gesprochen als ob sie dich schon lange kennen würde.“
Red schwieg eine Weile, vielleicht war es unklug ihn schon nach so kurzer Zeit über seine Beziehung auszufragen.
„Also du musst mir es nicht sagen, ich war bloß etwas…“
„Schon okay Maddy, wir müssen uns vertrauen und dazu gehört auch dass man spezielle Fragen stellt. Ich kenne Sie schon sehr lange, noch bevor man überhaupt an einen Dimensionsriss dachte und als alles auf der Welt noch ‚relativ‘ friedlich war.“
„Achso…“ antwortete Maddy. Er hatte nicht daran geglaubt dass ihm Red gleich erzählen würde dass sie verlobt gewesen waren. In dieser Sache schien er ziemlich verschlossen zu sein.
Red übernahm wieder die Führung und sie folgten ihm hinaus aus dem Wald und wieder hinauf zu der Stelle, wo Brock und Red bereits am Nachmittag Rast gemacht hatten.
Es dauerte gute zwei Stunden, denn es war wieder recht mühselig den Hügel zu erklimmen und alle waren sehr müde als sie oben ankamen.
Maddy war ebenfalls sehr erschöpft, denn er hatte sein Exoskelett nach der Vorführung erst einmal ausgezogen und in seinem Rucksack verstaut.
„Ich glaube wir sollten doch die Nacht hier verbringen.“ Schlug Brock vor, der sich auf seinem Gewehr stützte um nicht umzufallen.
„Du hast Recht Brock, ich kann echt nicht mehr…“ antwortete Red und ließ seinen Rucksack auf den Boden fallen.
Die vier rollten ihre Schlafsäcke aus und waren bereit einzuschlafen, Brock nicht denn er musste dieses Mal Nachtwache schieben. Nachdem jeder einige Schlucke Wasser zu sich genommen hatte wurde es ruhig und Red, Maddy und Dango kuschelten sich in die warmen Schlafsäcke.
„Gute Nacht alle zusammen.“ Rief Red und kurz danach hörte man wie sein Atem langsam und gleichmäßig wurde, er war eingeschlafen. Maddy lag noch eine Weile wach da, und auch Dango schlief noch nicht.
Maddy hörte plötzlich wieder Dangos Stimme in seinem Kopf: <Denkst du wir können den beiden trauen? Ich weiß nicht ob Vivi die Wahrheit sagt…>
Dango wusste noch nicht, dass es zwischen Red und Vivi eine besondere Bindung gab, und er hatte auch vor ihr erstmal nichts davon zu erzählen.
<Ja ich bin mir sicher wir können den beiden trauen, mach dir darüber keine Gedanken. Ich bin sehr sicher dass sie auf der guten Seite sind.>
<Na wenn du meinst… Gute Nacht Maddy, wir schaffen das zusammen>
<Ja wir schaffen das Dango, Gute Nacht und schlaf schön>
Damit wurde es still in ihren Köpfen, und einer nach den anderen schlief ein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Call of P.S.I.C.H.
BeitragVerfasst: Sa 12. Jun 2010, 19:19 
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Hallo Maddy. :)
Freut mich, dass du deine Story auch gepostet hast. Weil ich etwas im Prüfungsstress war vorher, kam ich leider noch nicht dazu, die Geschichte komplett zu lesen.
Was ist den "S.T.A.L.K.E.R"? Ich kenne das gar nicht. XD

Die ersten beiden Posts habe ich gelesen und bis dahin war die Geschichte nicht schlecht, du schreibst spannend. ^^ Und auch die Story scheint gut zu werden, ich mag dieses Thema. Wird eine Horrorgeschichte werden oder worauf geht es denn hinaus, bei diesen... "Mutantenmonstern" oder was das eben war. Die Idee finde ich aber toll, eine Geschichte in Tschernobyl spielen zu lassen. Ich werde versuchen morgen weiter zu lesen. ^^


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 Betreff des Beitrags: Re: Call of P.S.I.C.H.
BeitragVerfasst: So 13. Jun 2010, 09:17 
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hm ich weiß selber noch nicht so genau wie ich es schreiben werde ^^" Ich lasse die Ideen einfach auf mich zukommen und setze sie in Worte um, und thx dass dir mein Stil gefällt =)

naja Stalker ist jetzt kein bekanntes spiel, aber diejenigen die es kennen schätzen es sehr weil es einfach ein geiles game ist (ist halt kein "sinnloses rumgeballer- egoshooter" sondern ne mischung aus ego-shooter und anderen elementen wie RPG usw)
gibts auch nur für PC ^^

aufgrund von prüfungen hab ich auch grade pause ^^


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 Betreff des Beitrags: Re: Call of P.S.I.C.H.
BeitragVerfasst: Mo 21. Jun 2010, 20:19 
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So Maddy, ich habe jetzt alles bis auf deinen letzten Post gelesen. ^^

Das mit diesem Zeitsprung ins Jahr 2016 finde ich toll, aber auch verwirrend... Bei Red habe ich zuerst nicht verstanden, dass es auch sechs Jahre in der Zukunft spielt. XD
Dein Schreibstil ist nach wie vor gut. Deine lange Sätze sind toll, allerdings wäre es sehr hilfreich für den Leser, wenn es auch Kommas hätte, damit er den Satz wirklich verstehen kann. XD Manchmal fehlen solche Kommas und bei ganz langen Sätzen ist das etwas verwirrend... =( Also wirklich schlimm ist es nicht, es wäre nur hilfreich. ;)
Aber ansonsten hat mir der Inhalt sehr gefallen, ich finde die Idee genial von diesem grossen Sperrgebiet und was dort alles so herumlungert. ^^

Ah gut, ich bin mehr der Konsolenspieler, daher kann ich Starker gar nicht wirklich kennen. XD Und mit Egoshooter habe ich auch nicht viel am Kopf, wobei RPG-Elemente immer wieder gut sind. ^^


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 Betreff des Beitrags: Re: Call of P.S.I.C.H.
BeitragVerfasst: Di 22. Jun 2010, 00:20 
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find ich toll das dus geschafft hast =)
ich werd trotzdem auf dem Kurs bleiben den ich weiter gefahren bin und die story nicht "einfacher" machen, mich haben seither bücher fasziniert die schwer zu lesen sind und bei denen man die ein oder andere stelle mehrmals lesen muss um sie zu verstehen (ich finde damit lässt sich einfach mehr vermitteln und es entseht auch ein unruhiger und verwirrender effekt der für meine story auch ganz passend ist).
Das mit den Kommata werd ich versuchen beim nächsten mal besser zu machen ;)
hab wieder n bissel angefangen und wieder ca 3 A4 seiten auf dem PC geschrieben, Fortsetzung folgt also bald ^^


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